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Betriebsergebnis

Selbstständige verdienen weniger als Approbierte

10.05.2011  16:34 Uhr

Das Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) trifft die Apotheker in diesem Jahr massiv. Nach Berechnungen der Treuhand Hannover sinkt der zur Verfügung stehende Gewinn einer typischen Apotheke im Jahr 2011 auf 25 600 Euro.

Das wäre ein Rückgang von 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, erklärte der Generalbevollmächtigte der Treuhand, Dr. Frank Diener, in Potsdam. Diese Summe bleibe von den zu erwartenden 54 600 Euro Betriebsergebnis nach Abzug von Steuern, Alters- und Gesundheitsvorsorge übrig. Ein approbierter Angestellter mit mindestens elf Berufsjahren kann dagegen 2011 mit einem Nettogehalt von 32 500 Euro rechnen. Die Berechung der Treuhand beruht auf der Hochrechnung der Entwicklung aus dem ersten Quartal dieses Jahres. Die von der Treuhand für die Berechnung ausgewählte typische Apotheke hat einen Jahresumsatz von 1,2 bis 1,5 Millionen Euro. Sie liegt damit unterhalb der durchschnittlichen Apotheke mit einem Umsatz von rund 1,6 Millionen Euro.

Grund für den drastischen Gewinnverver­lust sind jeweils zu 50 Prozent die schlechteren Einkaufskonditionen und der höhere Apothekenabschlag in diesem Jahr. In ihrer Berechung geht die Treuhand für 2010 von einem (nicht rechtssicheren) Apothekenabschlag in Höhe von 1,75 Euro aus. Für dieses und das nächste Jahr hat ihn die Bundesre­gierung per Gesetz auf 2,05 Euro festgesetzt. Bedingt ist das desaströse Ergebnis somit vor allem durch den damit verbundenen Margenrückgang. Der Ertragsrückgang spiegele sich im Umsatz nicht wider, sagte Diener. Der bleibe annähernd konstant. Das erste Quartal hätten die Apotheken mit einer schwarzen Null, also einer marginalen Umsatzsteigerung abgeschlossen. Das liegt vor allem daran, dass die Strukturkomponente, also die durch Innovationen verursachte Ausgabensteigerung im Arzneimittelmarkt, die AMNOG-Einsparungen in etwa kompensieren werde, so Diener. Verteilt auf die Marktsegmente kann die typische Apotheke mit einem GKV-Umsatz von 934 000 Euro rechnen. Aus PKV, Selbstmedikation und Nebensortiment generiert sie 364 000 Euro Umsatz. Alles in etwa auf Vorjahresniveau.

 

Beim Rohgewinn offenbart sich dann jedoch das Unheil. Hier werden die Apotheker laut Diener weit vom Ergebnis des Vorjahres entfernt landen. Auf 24,5 Prozent des Umsatzes wird der Rohgewinn in diesem Jahr sinken. Das wäre um 1,4 Prozentpunkte schlechter als 2010. Dies sei der deutlichste Rückgang innerhalb eines Jahres seit der Seehofer’schen Reform von 1992. Das Betriebsergebnis der durchschnittlichen Apotheke werde sogar um 1,6 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent des Umsatzes sinken. Das ist ein Rückgang von satten 27 Prozent auf 54 600 Euro. Im Jahr 2010 blieben dem Apothekenleiter noch 75 300 Euro

 

Diener nannte die Entwicklung »dramatisch«. Die Politik müsse schnell handeln. Im Jahr 2003 möge die Apothekervergütung mit 8,10 Euro plus 3 Prozent noch angemessen gewesen sein, jetzt sei eine Anpassung jedoch überfällig. Diese Anpassung sollte nicht über den Apothekenabschlag erfolgen, sondern über das Honorar von 8,10 Euro.

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