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Rheumatoide Arthritis

TCM-Mittel überzeugt in Studie

29.04.2014  16:25 Uhr

Von Ulrike Viegener / Tripterygium wilfordii, ein Heilmittel der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), scheint Methotrexat bei rheumatoider Arthtitis ebenbürtig zu sein. Das legt eine im Fachjournal »Annals of the Rheumatic Diseases« publizierte Studie nahe. Diese war allerdings weder verblindet noch placebokontrolliert.

Eigentlich sind alle Pflanzenteile der in Ostasien beheimateten Kletterpflanze Wilfords Dreiflügelfrucht (Triptery­gium wilfordii) hochgiftig. In niedriger Dosierung werden die in Extrakten des Spindelbaumgewächses enthaltenen Wirkstoffe aber seit Langem in der TCM bei entzündlichen Erkrankungen eingesetzt. In vitro und in vivo sind ausgeprägte antiinflammatorische und immunsuppressive Effekte dokumentiert, wobei nicht geklärt ist, welche der rund 300 Inhaltsstoffe dafür verantwortlich zeichnen.

Nachdem bereits frühere Studien einen günstigen Effekt bei rheumato­ider Arthritis dokumentiert hatten, wurde das TCM-Mittel Triptery­gium wilfordii Hook F jetzt in einer offenen, randomisierten Studie gegen Metho­trexat, den Goldstandard unter den Basistherapeutika, geprüft (doi: 10 1136/annrheumdis-2013-204807). Die Studie ist eine Koproduktion chinesischer Zentren und des US-amerikanischen National Institute of Arthritis and Musculoskeletal Skin Diseases.

 

Insgesamt 207 Patienten mit aktiver rheumatoider Arthritis (RA) wurden drei Gruppen zugeteilt: Die erste wurde mit Methotrexat in einer Dosis von 12,5 mg einmal pro Woche behandelt, die zweite Gruppe erhielt 20 mg Tripterygium-Extrakt als Tabletten dreimal täglich, und bei der dritten Gruppe wurden beide Therapien kombiniert. Hatte sich das Krankheitsbild unter Monotherapie nach zwölf Wochen nicht um mindestens 30 Prozent gebessert, wurden die betroffenen Patienten auf die Kombinationstherapie umgestellt.

 

Gleich gut wie Methotrexat

 

Für die Beurteilung des Therapieerfolgs wurde der Score des American College of Rheumatology zugrunde gelegt. Primärer Studienendpunkt war der Anteil der Patienten, die eine Verbesserung um mindestens 50 Prozent (ACR50) zeigten. Von den insgesamt 174 Patienten, welche die Studie beendeten, erfüllten dieses Zielkriterium 46,4 Prozent unter Methotrexat, 55,1 Prozent unter Tripterygium wilfordii und 76,8 Prozent unter der Kombination. Eine Reihe weiterer Beurteilungskriterien brachte analoge Ergebnisse, die das TCM-Arzneimittel als zumindest ebenbürtig erscheinen lassen.

 

Durch Kombination beider Ansätze kann demnach eine deutliche Steigerung der therapeutischen Wirksamkeit erreicht werden. Das bestätigt die Erfahrungen der Studiengruppe vom Peking Union Medical College Hospital, wo jährlich Zehntausende RA-Patienten mit einer Kombination aus Methotrexat und Tripterygium-wilfordii-Extrakt behandelt werden, so die Autoren.

 

Der guten Wirksamkeit stehen einige kritische Verträglichkeitsaspekte gegenüber. Vor allem muss mit gastrointestinalen Nebenwirkungen gerechnet werden, die in dieser Studie allerdings meist milde ausfielen. Gravierender ist das Risiko von Fertilitätsstörungen einerseits und teratogenen Effekten andererseits. /

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