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Biologika

Kein präventiver Effekt in puncto Gelenkersatz?

30.04.2013  17:33 Uhr

Von Ulrike Viegener /  Biologika scheinen einen Gelenkersatz bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) nicht hinaus schieben zu können. Darauf weist eine Analyse finnischer Registerdaten hin (doi: 10.1016/j.semarthrit.2013.01.002).

Biologika drosseln die Krankheits­aktivität bei rheuamtoider Arthritis sehr effektiv und es gibt sogar Hinweise auf einen lebensverlängernden Effekt. Andererseits sind Nutzen-Risiko-Relation und Stellenwert dieser hochpotenten Substanzen, die in das immunologische Geschehen eingreifen, nicht abschließend geklärt.

Ein wichtiger Puzzlestein ist die Frage: Inwieweit sind Biologika in der Lage, den Einsatz von Gelenkendoprothesen hinaus zu zögern? Forscher von der Universität Helsinki untersuchten diese Frage anhand finnischer Krankenregister (Biologika-Register, RA-Register, Arthroplastik-Register). Es wurden zum Vergleich zwei Kohorten gebildet. Die 1587 RA-Patienten der ersten Gruppe waren mit Biologika behandelt worden, die 1587 RA-Patienten der zweiten Gruppe mit Basistherapeutika (DMARD, Disease Modifying Anti-Rheumatic Drugs).

 

Das Ergebnis war überraschend: In der Biologika-Gruppe wurden 3,89 Endoprothesen in 100 Patientenjahren eingesetzt, in der DMARD-Gruppe dagegen waren es nur 2,63 in 100 Patientenjahren. Vor allem bei kleineren Gelenken wurde unter Biologika häufiger ein Gelenkersatz erforderlich, während hinsichtlich Knie und Hüfte keine signifikanten Unterschiede zu erkennen waren. Revisionsoperationen wegen Lockerung oder Infektion waren unter Biologika (0,65) etwas seltener als unter DMARD (0,83). Die langfristige Lebensdauer der Endoprothesen war in beiden Gruppen gleich.

 

Dass Biologika nicht besser abgeschnitten haben, dürfte – so vermuten die Autoren der Studie – damit zusammen hängen, dass diese Arzneistoffe oft erst in fortgeschrittenen Stadien beziehungsweise bei aggressivem Verlauf zum Einsatz kommen. Auch in Deutschland gelten Biologika aktuell als Second-Line-Therapeutika bei hoher Krankheitsaktivität. Die Ergebnisse der finnischen Studie sollten vor diesem Hintergrund nicht überbewertet werden. Eine kon­trollierte prospektive Studie ist zur Klärung der Frage unumgänglich. /

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