Pharmazeutische Zeitung online

Pingpong

30.04.2012  18:29 Uhr

Das Ziel von Pingpong ist es, den Ball von einer Tischtennisplatte mit einem Schläger so in das Feld des Gegners zu schlagen, dass dieser den Ball nicht mehr zurückschlagen kann. Beliebt ist derzeit eine zweite Variante, die bevorzugt von Gesundheitspolitikern gespielt wird. Hierbei geht es darum, die Verantwortung für eine anstehende politische Entscheidung in das Feld eines anderen Politikers zu spielen und zwar so, dass dieser die ihm zugespielte Verantwortung jederzeit wieder in das Feld des aufschlagenden Politikers zurückspielen kann. Erfahrene Gesundheitspolitiker beherrschen dieses Spiel so sicher, dass sie sich monatelang nahe an der Verantwortung bewegen können, ohne sie jemals tatsächlich zu übernehmen. So war es auch beim Wirtschaftsforum des Deutschen Apothekerverbandes in der vergangenen Woche in Potsdam (lesen Sie dazu Apotheke 2012: Wege in die Zukunft).

 

Apothekern bereitet dieses unerfreuliche Spiel gleich mehrfach Schwierigkeiten. Zum einen beim Pick-up-Verbot. Hier spielen die Koalitionsfraktionen Pingpong mit den beiden Verfassungsressorts (Innen- und Justiz-Ministerium). Union und FDP hatten im Koalitionsvertrag leichtfertig ein Verbot von Pick-up-Stellen vereinbart. Gerade noch rechtzeitig vor der geforderten Umsetzung konnten die Fraktionen die Verantwortung den Ministerien zuspielen. Seitdem geht es hin und her: Wir wollen – wir können nicht, wir wollen – wir können nicht, wir wollen . . . Das ließe sich so bis zur Bundestagswahl fortsetzen. Dabei wäre es leicht, einen Matchball zu setzen. Die Länder wollen den Versandhandel mit RX-Arzneimitteln verbieten. Würde die Koalition dem folgen, wäre das traurige Spiel zu Ende.

 

Ähnlich verhält es sich mit der Honorierung. Hier steht die Politik sogar zu dritt an der Platte. Die Fraktionen wären zu einer kleinen Erhöhung bereit, das Wirtschaftsministerium fragt immer wieder nach validen Zahlen und das Gesundheitsministerium bleibt stumm. Die Beteiligten sind sich einig. Sie spielen auf Ergebnis und das soll möglichst niedrig sein. Einen Schiedsrichter gibt es nicht. Der hätte auf Zeitspiel entschieden.

 

Zeit haben die Apotheker nicht mehr. Die beim Wirtschaftsforum präsentierten Prognosen für 2012 lassen Schlimmes erwarten. In vielen Apotheken verschlechtert sich die Ertragslage in diesem Jahr weiter. Die Politiker der Bundesregierung sollten deshalb die Schläger aus der Hand legen und tun, wofür sie da sind: Entscheidungen treffen.

 

Daniel Rücker

Chefredakteur

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