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AMNOG

Viele Apotheken in Schwierigkeiten

24.04.2012  18:21 Uhr

Von Stephanie Schersch, Berlin / Das Arzneimittelmarkt- Neuordnungsgesetz (AMNOG) hat deutliche Spuren hinterlassen. 2011 haben die Apotheken weniger Gewinn erzielt als im Jahr davor. Viele stehen sogar vor existenziellen Problemen.

Nach Berechnungen der Treuhand Hannover lag der Rohgewinn einer typischen Apotheke im Jahr 2011 bei 25,2 Prozent vom Nettoumsatz. 2010 waren es noch 25,9 Prozent gewesen. Der Verfügungsbetrag des Apothekeninhabers fiel damit auf 2,5 Prozent (2010: 3 Prozent). Jede vierte westdeutsche Apotheke befinde sich zudem in einer betriebswirtschaftlichen Problemzone, sagte Dr. Frank Diener von der Treuhand im Rahmen der Euroforum-Jahrestagung »Apotheke 2012« in Berlin. »Der Betrieb einer Apotheke ist mit wachsenden Risiken verbunden.« In den neuen Bundesländern gibt es mehr gesunde Betriebe. Hier stehen laut Treuhand 16 Prozent vor existenziellen Schwierigkeiten.

 

Sinkende Gewinne auch 2012

 

Auch für 2012 rechnet die Steuerberatungsgesellschaft mit sinkenden Gewinnen. Infolge des AMNOG haben die Apotheker in diesem Jahr mit deutlich schlechteren Einkaufskonditionen beim pharmazeutischen Großhandel zu kämpfen. Der Prognose zufolge wird der Rohgewinn für 2012 bei 24,4 Prozent liegen. Dem Inhaber bleibt damit ein Verfügungsbetrag zwischen 2 und 2,3 Prozent.

Angesichts dieser Zahlen sprach sich Diener für eine bessere Vergütung der Apotheker aus. Seit 2004 erhalten sie für verschreibungspflichtige Arzneimittel eine Pauschale von 8,10 Euro pro Packung und einen Zuschlag von 3 Prozent auf den Herstellerabgabepreis. Die Kosten seien in den vergangenen Jahren gestiegen, das Honorar hingegen nicht, so Diener. »Wenn es hier keine Veränderung gibt, werden immer mehr Apotheken in Schwierigkeiten geraten.«

 

Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn (CDU), zeigte sich in dieser Hinsicht gesprächsbereit. »Ich kann mir eine bessere Vergütung gut vorstellen«, sagte er. Konkreter mochte er sich zu dem Thema allerdings nicht äußern. Die Vorschläge müssten nun aus der Apothekerschaft kommen. Dafür bekräftige Spahn erneut, dass die Verhandlungen zum Apothekenabschlag im kommenden Jahr auf der Basis des Zwangsrabatts von 2010 erfolgen sollen. Dieser liegt laut Schiedsstellenentscheid bei 1,75 Euro. Allerdings haben die Kassen gegen diesen Wert geklagt, ein endgültiges Urteil steht noch aus.

 

Im Rahmen des AMNOG müssen die Apotheker den Krankenkassen derzeit einen erhöhten Rabatt von 2,05 Euro gewähren. Diese gesetzlich festgeschriebene Anhebung ist auf die Jahre 2011 und 2012 beschränkt. Ab 2013 sollen Deutscher Apothekerverband und GKV-Spitzenverband wieder über die Höhe des Abschlags verhandeln. Die Kassen wünschen sich dafür den Betrag von 2,05 Euro als Ausgangspunkt. »Dieser Wert kann nicht die Basis sein«, sagte Spahn. Der erhöhte Apothekenabschlag sei ein zeitlich begrenzter Sparbeitrag. Daher müsse für 2013 der Abschlag aus der Zeit vor dem AMNOG als Verhandlungsbasis dienen. /

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