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Opioide

Fentanylpflaster zurückhaltend einsetzen

Datum 17.04.2012  16:43 Uhr

Von Daniela Biermann / Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) warnt vor einem unkritischen Einsatz von Fentanylpflaster. In einem Artikel im »Deutschen Ärzteblatt« bemängelt die AkdÄ, dass Sicherheitshinweise zu wenig Beachtung finden. Zum Beispiel sind die transdermalen therapeutischen Systeme (TTS) nur bei chronischen Schmerzen indiziert, nicht bei akuten.

Zudem gelten die Pflaster als Reserve, wenn die bisherige Opioidtherapie nicht ausreicht. Nach einer aktuellen Auswertung von Versicherungsdaten des Bremer Instituts für Präventions­forschung und Sozialmedizin seien jedoch 84,5 Prozent der Erstanwender von Fentanylpflastern opioidnaive Patienten. Bei jedem Vierten war Fentanyl gar das erste Analgetikum, das überhaupt verschrieben wurde. Etwa die Hälfte bekam nur ein einziges Mal die Pflaster verschrieben, was auf einen akuten Bedarf hinweist. Auch die Dosierung sei oft zu hoch und gefährde damit vor allem ältere und multimorbide Patienten. 2010 wurden laut Arzneiverordnungsreport mehr als 40 Prozent der stark wirksamen Opioide in Form von Fentanylpflastern verordnet.

 

Der unkritische Einsatz gefährdet aus Sicht der AkdÄ die Patientensicherheit. Es liegen Spontanberichte mit schweren Nebenwirkungen vor. Auch unerwünschte Nebenwirkungen wie Bewusstseinsstörungen, Somnolenz und Atemdepression werden immer wieder gemeldet.  / 

Hinweise der AkdÄ zur Anwendung von Fentanylpflastern

Stark wirksame Opioide sind indiziert, wenn Nicht-Opioidanalgetika, schwach wirkende Opioide oder deren Kombination nicht ausreichend wirksam sind (WHO-Stufenschema). Vor Anwendung eines Fentanylpflasters sollte geprüft werden, ob ein stark wirksames Opioid oder eher eine andere analgetische Therapie indiziert ist.

Fentanylpflaster eignen sich vor allem für Patienten mit chronischen Schmerzen und stabilem Opioidbedarf, die ein orales Opioid nicht einnehmen können.

Fentanylpflaster bilden ein Wirkstoffdepot in den oberen Hautschichten. Die Wirkung tritt erst mit einer Latenz von 12 bis 24 Stunden ein, daher ist die Verabreichung bei akuten Schmerzen nicht sinnvoll.

Empfehlungen zur Ersteinstellung opioidnaiver Patienten mit einem Fentanylpflaster findet man in der Fachinformation.

Wärmeeinwirkung (wie Sonnenbestrahlung, Sauna, heißes Duschen) kann die Wirkstoffaufnahme verstärken und zur Überdosierung führen.

Patienten sollten über Zeichen einer Überdosierung aufgeklärt werden: langsame oder flache Atmung, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Schwierigkeiten beim Denken, Sprechen oder Laufen.

Patienten mit Intoxikationen sollten mindestens 24 Stunden überwacht werden, da nach Abziehen des Pflasters noch mehrere Stunden Wirkstoff aus dem Depot freigesetzt wird.

Fentanylpflaster müssen sicher aufbewahrt und entsorgt werden, sie dürfen nicht in die Hände von Kindern gelangen.

Da Fentanyl hauptsächlich über das Cytochrom-P450-(CYP)3A4 metabolisiert wird, kann die gleichzeitige Anwendung von CYP3A4-Inhibitoren zur Plasmaspiegelerhöhung führen und wird nicht empfohlen (zum Beispiel Ritonavir, Itraconazol, Fluconazol, Clarithromycin, Verapamil, Diltiazem, Amiodaron). (Quelle: AKdÄ)

 

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