Stada-Übernahme steht |
12.04.2017 09:47 Uhr |
Von Anna Pannen / Der Bieterkampf um den hessischen Generikahersteller Stada ist entschieden: Das Unternehmen wird für 5,3 Milliarden Euro an die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven verkauft. Sie wollen Standorte und Arbeitsplätze erhalten.
Diese Nachricht ließ den Aktienkurs von Stada steil ansteigen: Nach wochenlangem Ringen soll das Bieterduo, bestehend aus dem US-amerikanischen Investor Bain Capital und dem britischen Cinven, den Arzneimittelhersteller übernehmen. Die Investoren hätten ein Übernahmeangebot von 65,28 Euro je Aktie plus eine Dividende von 0,72 Euro vorgelegt und dem Unternehmen somit einen Wert von rund 5,3 Milliarden Euro zugesprochen, teilte Stada am Montag mit. Vorstand und Aufsichtsrat empfahlen den Aktionären, der Übernahme zuzustimmen.
Gut verhandelt
Damit die Übernahme besiegelt ist, müssen mindestens 75 Prozent der Stada-Aktionäre dem Deal zustimmen.
Foto: Stada
Der Konzern konnte seinen eigenen Preis zuletzt noch einmal deutlich in die Höhe treiben. Das vorherige Angebot hatte noch bei 58 Euro pro Aktie gelegen, was einem Kaufpreis von 3,6 Milliarden Euro entsprochen hätte. Neben dem Gewinnerduo hatten auch die Finanzinvestoren Advent und Permira mitgeboten. Bain Capital und Cinven hätten jedoch das attraktivste Angebot vorgelegt, teilte Stada mit. Aufsichtsratschef Ferdinand Oetker bezeichnete es als »das beste Gesamtpaket«. Damit die Übernahme wirksam wird, müssen ihr in den kommenden sechs Wochen mindestens 75 Prozent der Stada-Aktionäre zustimmen.
Oetker nannte die Verhandlungsstrategie des Unternehmens erfolgreich. Für die Stada-Mitarbeiter sehe es gut aus: Beide Investoren hätten zugestimmt, vier Jahre lang auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten, Betriebsvereinbarungen und Tarifverträge weiterzuführen und Standorte zu erhalten. Auch Stada-Chef Matthias Wiedenfels freute sich über das gute Ergebnis: »Seit Beginn der Verhandlungen haben wir rund 750 Millionen Euro mehr Wert für unsere Aktionäre geschaffen«, sagte er. /