Pharmazeutische Zeitung online

Zusammenhang zwischen Migräne und Karpaltunnelsyndrom

01.04.2015  09:20 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Zwischen Migräne und dem Karpaltunnelsyndrom gibt es möglicherweise eine Assoziation. Darauf weisen die Ergebnisse von Untersuchungen von Forschern um Dr. Huay-Zong Law vom University of Texas Southwestern Medical Center hin, die nun im Fachjournal »Plastic and Reconstructive Surgery« veröffentlicht wurden (DOI: 10.1097/GOX.0000000000000257).

 

Demnach haben Personen, die unter Migräne leiden, ein um den Faktor 2,7 erhöhtes Risiko, ein Karpaltunnelsyndrom zu entwickeln, im Vergleich zu Personen ohne Migräne. 

Die Karpaltunnelsyndrom-Prävalenz betrug bei Migränikern 8 Prozent im Vergleich zu 3 Prozent bei Gesunden. Andersherum weisen doppelt so viele Patienten mit Karpaltunnelsyndrom auch eine Migräne auf wie Personen ohne dieses Nervenleiden der Hand (34 versus 16 Prozent). Beim Karpaltunnelsyndrom führt eine Verengung im Handgelenk zu einem erhöhten Druck auf den Medianusnerv, der den Bereich von Daumen bis Mittelfinger innerviert.

 

Ausgewertet hatten die Forscher aus Texas Daten von fast 26 000 Teilnehmern des US-amerikanischen National Health Interview Survey. Der Analyse zufolge waren Rauchen, weibliches Geschlecht, Übergewicht und Diabetes gemeinsame Risikofaktoren für beide Erkrankungen. Karpaltunnelsyndrom trat dagegen eher bei Älteren, Migräne bei Jüngeren auf. Die Studie sei die erste, die einen Zusammenhang zwischen Migräne und dem Karpaltunnelsyndrom belegt, schreiben die Forscher. Wie die beiden Erkrankungen zusammenhängen, sei bislang unklar. Möglicherweise könnte bei Migräne auch eine Nervenkompression im Bereich von Hals und Nacken eine Rolle spielen. Hierzu gebe es Hinweise aus anderen Studien. Law und seien Kollegen fordern, diese Zusammenhänge in weitere Studien genauer zu unter­suchen. /

Mehr von Avoxa