»Von OTC bis Europa« |
24.02.2006 15:21 Uhr |
»Von OTC bis Europa«
von Patrick Hollstein, Berlin
Zwischen Arzneimittelsparpaket und großer Gesundheitsreform: Viele reden mit, wenn es um die Zukunft der deutschen Apotheke geht. Zum 43. Wirtschaftsforum des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) analysieren am 4. und 5. Mai in Berlin hochkarätige Referenten die gesundheitspolitische Großwetterlage.
»Von OTC bis Europa«: Das Motto des diesjährigen DAV-Wirtschaftsforums spiegelt zwei entscheidende Trends im deutschen Apothekenwesen wider. Patienten werden zu Kunden, die für ihre finanziellen Aufwendungen hochqualitative Dienstleistungen erwarten. Und: Wer am Wachstumsmarkt Gesundheit partizipieren will, muss sich dem neuen Wettbewerb stellen und sich innovativen Versorgungsmodellen und betriebswirtschaftlichen Konzepten öffnen. Auch vor dem Hintergrund der Internationalisierung der Märkte zeichnen sich zahlreiche Veränderungen ab.
Der DAV-Vorsitzende Hermann S. Keller ist von der Durchschlagskraft der Veranstaltung überzeugt: »Das DAV-Wirtschaftsforum bietet eine einzigartige Gelegenheit, gemeinsam mit renommierten Experten aus Politik und Wirtschaft innovative und praktikable Lösungsansätze für die Zukunft der Apotheke zu diskutieren.«
Brüssel verstehen
Den Reigen der prominenten Referenten eröffnet der Leiter des Büros der Europäischen Kommission in Deutschland, Dr. Gerhard Sabathil, der zu aktuellen Entwicklungen der Europapolitik Stellung nehmen wird. Nicht erst seit das EU-Recht Eingang in die Bestimmungen zu Arzneimittelversandhandel, Berufsausübungsfreiheit und grenzüberschreitender Gesundheitsversorgung gefunden hat, beschäftigen sich die Apotheker mit der Frage »Wie ticken eigentlich die Eurokraten?« Sabathil kennt die Brüsseler Politiker: Seit 22 Jahren arbeitet er für die EU, unter anderem als Botschafter in Norwegen und Island, als Referatsleiter für den westlichen Balkan sowie als Botschaftsrat in Prag und Bratislava. Sabathil ist Autor und Herausgeber verschiedener Sachbücher zum Thema europäische Politik und seit 1996 Gastprofessor an der Wirtschaftsuniversität Prag.
Zur aktuellen Gesundheitspolitik in Deutschland diskutieren die Teilnehmer mit Dr. Klaus-Theo Schröder, Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium. Zum gesundheitspolitischen Infotainment haben aus der Opposition bereits Daniel Bahr (FDP) sowie Dr. Harald Terpe (Bündnis 90/Die Grünen) zugesagt. Auch hochrangige Vertreter der anderen Bundestagsparteien werden erwartet.
Professor Dr. Eberhard Wille, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, widmet sich den Chancen und Risiken der routinemäßigen Arzneimittel-Verblisterung. Wille beschäftigt sich seit Jahren mit den Themen Sozialversicherung und Gesundheitsökonomie.
Praxisrelevanz im Vordergrund
Auch Professor Dr. Gerhard F. Riegl, Gründer des Instituts für Management im Gesundheitsdienst, greift in seinem Vortrag zur Bedeutung des OTC-Geschäfts ein praxisrelevantes Thema auf. Riegels Benchmarking-Studien zum Apothekenqualitäts- und zum Patientenmanagement sind seit 20 Jahren wegweisend für die Branche.
Das breite Spektrum innovativer und praktikabler Lösungskonzepte beleuchtet Ursula Hasan-Boehme, Geschäftsführerin der Treuhand Hannover. Die Steuer- und Wirtschaftsberaterin geht der Frage nach, inwieweit Kooperationen eine Chance für die Neupositionierung der Apotheke im sich verändernden Gesundheitswesen sind. Hasan-Boehme zeigt auf, wie die verschiedenen Angebote hinsichtlich Leistung und Kosten auf den Prüfstand zu stellen sind. Auch die Chancen und Risiken für die gesamte Branche werden untersucht.
Dr. Rainer Bernnat, Geschäftsführer bei Booz Allen Hamilton, bewertet die telematischen Ansätze hinsichtlich Kosten und Nutzen. Bernnat leitet die Task Force zum Thema »Internationale Strategien und Konzepte im Bereich Sozialversicherung«.
Tiefgehende Einblicke
Das DAV-Wirtschaftsforum findet am 4. und 5. Mai im Dorint Sofitel Schweizerhof in Berlin statt. Eröffnet wird die Veranstaltung am Donnerstag vom DAV-Vorsitzenden, der einen Überblick über die politische Lage der Apotheken geben wird. Keller beschäftigt sich dabei nicht nur mit den konkreten Auswirkungen des Arzneimittelsparpakets, sondern auch mit den Perspektiven des Berufsstandes nach der zu erwartenden großen Gesundheitsreform. Mit einem Wirtschaftsbericht zur Lage der Apotheken 2005 schließt sich Dr. Frank Diener, Geschäftsführer bei der ABDA Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, an. Dieners aktueller Bericht basiert auf den wichtigsten Geschäftsdaten des vergangenen Jahres und erlaubt tiefgehende Einblicke in die Entwicklung der Arzneimittelkosten.
Das 43. Wirtschaftsforum des Deutschen Apothekerverbandes e.V. wird von der Bundesapothekerkammer (BAK) im Rahmen des freiwilligen Fortbildungszertifikates mit 12 Punkten der Kategorie 2. Kongress, Veranstaltungsnummer 2006/002, bewertet. Teilnahmegebühren: Tagungskarte (inklusive Tagungspauschale für Lunchbuffets, Tagungs- und Pausengetränke) 260 Euro; bei Bestellung bis zum 21. April 2006 220 Euro; Karten für den Pharmazeutentreff am Donnerstag, den 4. Mai 2006, um 20 Uhr in der Kalkscheune inklusive Essen und Getränke 55 Euro; Karten für den Ausflug »Holocaust-Mahnmal Stelenfeld« 20 Euro. Anfragen hinsichtlich der Durchführung des Kongresses richten Sie bitte an die Werbe- und Vertriebsgesellschaft Deutscher Apotheker mbH, Postfach 6144, 65735 Eschborn, Frau Vanessa Belak, Telefon: 0 61 96 / 92 84 15, Telefax: 0 61 96 / 92 84 04, v.belak(at)wuv.aponet.de Bezüglich der Hotelzimmer-Vermittlung wenden Sie sich bitte direkt an Dertour GmbH & Co. KG Dercongress, Emil-von-Behring-Straße 6, 60424 Frankfurt am Main, Telefon: 0 69/95 88-36 18, Telefax: 0 69/95 88-36 08. Aktuelle Informationen erhalten Sie unter www.dav-wirtschaftsforum.de.