Todesraten vieler Krebsarten sind rückläufig |
04.02.2015 09:41 Uhr |
Von Daniela Hüttemann / Die absolute Zahl der Todesfälle durch Krebs wird im Jahr 2015 in der EU aufgrund der wachsenden und alternden Bevölkerung zwar auf rund 1,36 Millionen steigen.
Die Rate der Krebstodesfälle pro 100 000 Einwohner, die Inzidenz, soll jedoch sinken, prognostizieren Forscher aus Italien und der Schweiz im Fachjournal »Annals of Oncology« (DOI: 10.1093/annonc/mdv001). Sie gehen von 138,4 Krebstoten pro 100 000 Einwohner bei Männern und 83,9 bei den Frauen aus. Das entspricht einem Rückgang von 6 beziehungsweise 7,5 Prozent im Vergleich zu 2009.
Bei den Männern werden die Todesraten für die drei häufigsten Krebsarten fallen: Lungenkrebs um 9 Prozent, Dickdarmkrebs um 5 Prozent und Prostatakrebs um 12 Prozent. Bei Frauen sollen die Brustkrebsopfer um 10 Prozent und die Darmkrebstoten um 8 Prozent gegenüber 2009 sinken, allerdings soll die durch Lungenkrebs verursachte Todesrate um 9 Prozent ansteigen. Damit würde das Lungenkarzinom erstmals das Mammakarzinom als tödlichste Krebsart bei Frauen überholen. Das entspricht 14,24 Todesfällen unter 100 000 Einwohnern. Bei beiden Geschlechtern soll zudem die Sterblichkeitsrate für Bauchspeicheldrüsenkrebs steigen, und zwar um 4 Prozent bei Männern und 5 Prozent bei den Frauen.
Die tatsächlichen Zahlen werden den Forschern zufolge erst in drei bis vier Jahren vorliegen. Die absoluten Zahlen der Brustkrebstoten werden wohl auch weiterhin höher liegen als die der Frauen, die an Lungenkrebs verstorben sind. Die positive Entwicklung bei Brust- und Darmkrebs sei vor allem einer besseren Früherkennung und dem Management der Erkrankung geschuldet. Bei Prostatakrebs habe es Therapiefortschritte gegeben.
Rauchen sei immer noch der größte Verursacher von Krebs in der EU, so Studienautor Professor Dr. Fabio Levi von der Universität Lausanne. 85 bis 90 Prozent aller Lungenkrebsfälle sowie 15 bis 25 Prozent der Pankreaskarzinome gingen auf das Konto der Tabaksucht. Auch bei anderen Krebsarten spielt Rauchen eine Rolle. /