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Asthma und COPD

Atemnot verringern

Datum 24.01.2017  14:12 Uhr

Mit rund 5 Millionen Erkrankten zählt Asthma in Deutschland zu den wichtigsten Atemwegserkrankungen. Auch die chronisch- obstruktive Lungenerkrankung (COPD) mit 3 bis 4 Millionen Betroffenen ist hierzulande sehr häufig. Professor Dr. Peter Ruth von der Universität Tübingen stellte die Therapieoptionen vor.

»Asthma bronchiale zeigt sich in Bronchokonstriktion und -inflammation«, sagte Ruth. Der Bronchospasmus lasse sich sehr gut mit β2-Mimetika therapieren. Rasch und kurz wirksame Vertreter dieser Klasse seien Fenoterol, Salbut­amol und Terbutalin. Als wichtigste lang wirksame β2-Mimetika nannte der Apotheker Salmeterol, Formoterol und Reproterol. 

 

Ruth betonte, dass β2-Sympathomimetika neben der Relaxation der Bronchialmuskulatur noch weitere günstige Effekte haben. »Vier bis fünf Mechanismen addieren sich bei dieser Arzneistoffklasse und wirken sich günstig aus«, informierte der Referent. So kämen zum Beispiel die Zunahme der mukoziliären Clearance und der Zilientätigkeit sowie die Hemmung der cholinergen Neurotransmission und der Mediatorfreisetzung aus Mast­zellen hinzu.

 

Theophyllin spielt nur noch eine untergeordnete Rolle bei Asthma. »Wir haben mittlerweile bessere Pharmaka«, sagte Ruth. Zwar sei das Methylxanthin ein guter Bronchodilatator, es habe aber eine enge therapeutische Breite sowie ein hohes Interaktions- und Nebenwirkungspotenzial. Aus Sicht des Apothekers kommt Theophyllin daher nur noch bei Patienten infrage, die therapierefraktär gegenüber β2-Mimetika sind.

 

Corticoide statt Anticholinergika

 

Ebenfalls nicht erste Wahl zur Bronchodilatation bei Asthmatikern sind Ruth zufolge Anticholinergika wie Ipra­tropium- und Tiotropiumbromid. »β2-Mimetika sind hier stärker wirksam.« Interessanterweise profitierten allerdings ältere Patienten mehr von Anticholinergika als jüngere.

 

Die Dauermedikation soll bei Asthma die Entzündungsreaktion unterdrücken. Als wichtigste Arzneistoffklasse hierzu nannte Ruth die Glucocorticoide. Inhalativ kommen zum Beispiel Beclometasondipropionat, Budesonid, Ciclesonid, Fluticasonpropionat und Mometason­furoat zum Einsatz. Orale Corticoide bei Asthma seien zum Beispiel Prednison und Prednisolon. Auch der Leukotrien-Rezeptorantagonist Montelukast besitzt eine antiinflammatorische Wirkung. Wie Ruth informierte, ist er aber weniger von Bedeutung und nur bei bestimmten Patien­ten eine geeignete Wahl, zum Beispiel bei solchen mit Belastungsasthma oder Analgetika-induziertem Asthma. Für die Zukunft erwartet Ruth, dass die Antikörpertherapie bei Asthma an Stellenwert gewinnen wird (lesen Sie dazu PZ 3/2017, Seite 22).

 

Andere Mittel, dasselbe Ziel

 

Im Folgenden ging Ruth auf die COPD-Therapie ein. Bei dieser Erkrankung sei die Vagusaktivität erhöht, der Parasympathikus spiele also eine wichtige Rolle. »Mit Anticholinergika ist bei COPD deshalb ein größerer Effekt zu erzielen als bei Asthma.« Zur inhalativen Anwendung kommen zum Beispiel das kurz wirksame Ipratropiumbromid oder die lang wirksamen Tiotropium-, Glycopyrronium-, Umeclidinium- und Aclidiniumbromid. β2-Mimetika sind bei COPD dagegen weniger gut wirksam als bei Asthma. Zum Einsatz kommen die kurz wirksamen Fenoterol und Salbutamol sowie die lang wirksamen Indacaterol, Olodaterol, Formoterol und Salmeterol.

 

Genau wie bei Asthma spielt Theophyllin auch bei COPD nur noch eine untergeordnete Rolle. Ein Unterschied ergibt sich allerdings bei den inhalativen Gluco­corticoiden: Während sie bei Asthma eine wichtige Säule der Therapie darstellen, sind sie bei COPD laut Ruth deutlich weniger wichtig. Dagegen hätten aber orale Corticoide einen hohen Nutzen in Phasen einer akuten Exazerbation der COPD. Hier zahle sich der Einsatz von täglich 40 mg Prednison über fünf bis zehn Tage aus. Last but not least können Ärzte in bestimmten Fällen bei COPD auch den Phosphodiesterase-4-Hemmer Roflumilast verschreiben, so Ruth.

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