Pharmazeutische Zeitung online

Nicht klein beigeben

04.01.2011  17:45 Uhr

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

ohne Zweifel: Wir alle hätten uns einen entspannteren Start in das Jahr 2011 vorstellen können. Das Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) ist in Kraft getreten. Wir haben in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres nach Kräften gegen die Pläne der Bundesregierung gekämpft. Das Ergebnis hat uns alle enttäuscht. Das ist bedauerlich, denn viele Menschen haben sich dafür eingesetzt, dass die Politik ihre Versprechen einhält. Interessenvertretung, das ist nicht nur die ABDA, sondern das sind viele ehren- und amtliche Personen auf lokaler Ebene, in den Ländern und im Bund. Sie alle sind an Bord, wenn es darum geht, mit guten Argumenten zu überzeugen. Diese Überzeugungsarbeit war nicht erfolgreich genug.

 

Und so belastet das AMNOG uns Apotheker unter anderem mit einem höheren Zwangsabschlag zugunsten der Krankenkassen. Das Gefühl, unter die Räder gekommen zu sein, setzt sich am Jahresanfang fort. Das Verhalten einiger Krankenkassen und ihrer Funktionäre mit Blick auf die sogenannte Mehrkostenregelung des Gesetzgebers oder die teilweise von Herstellern induzierten Probleme in der Apotheken-EDV sind nicht gerade hilfreich, die Schmerzen des AMNOG zu lindern. Im Gegenteil.

 

Umso wichtiger wird es sein, sich nicht damit abzufinden, dass uns Krankenkassen-Bosse zu Profiteuren erklären, Politiker uns und unsere Argumente geflissentlich übersehen oder wir einfach kurzerhand und reichlich frustriert denjenigen das Feld überlassen, die von Übersee oder woher auch immer kommen, um mit ihren vermeintlich vorzüglichen Modellen das System der Arzneimittelversorgung zu revolutionieren.

 

Denn Revolutionen werden verklärt. Revolutionen verfolgen nicht immer hehre Ziele. Fakten werden im Handstreich geschaffen, der Ist-Zustand soll einfach nur durch einen anderen, einen neuen, vermeintlich besseren Zustand ersetzt werden. Viele Versprechungen werden besonders in solchen Zeiten gemacht, in denen es angeblich schlecht geht.

 

Umso wichtiger wird es für uns aber sein, sich unserer eigenen Rolle, unserer Funktion, unserer Leistung sicher zu sein. Das AMNOG werden wir nicht ungeschehen machen können. Aber wir sollten nicht klein beigeben, wenn wir nun erneut politisch, von Krankenkassen oder vermeintlichen Marktpartnern übervorteilt werden sollen.

 

Die meisten Apotheken verstehen unsere klare berufsständische Positionierung durchaus, insbesondere mit Blick auf die Rolle beispielsweise der pharmazeutischen Großhändler. Wir werden heftig aus deren Reihen für diese klare Ansage kritisiert. Das halten wir aus. Denn es muss klar sein, dass eine hochwertige Arzneimittelversorgung nur mit hoher pharmazeutischer Qualität und persönlicher Verantwortung möglich ist. Während Ungarn aus gutem Grund Apothekenketten wieder verbietet, denkt mancher Konzern noch immer nach, wie er seine eigentlichen Ziele erreichen kann.

 

Wir alle sollten klar unterscheiden zwischen Logistik und pharmazeutischer Leistung. Letztere ist nicht austauschbar. Unsere heilberufliche Kompetenz bringt die Menschen dazu, in unsere Apotheken zu kommen. Wir werden uns 2011 mehr denn je dafür einsetzen, dass dies wahrnehmbar ist – für die Politik, in den Medien und ganz besonders für unsere Patienten.

 

Alles Gute für 2011.

 

Heinz-Günter Wolf

Präsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa