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Blasenentzündung

Bakterien nisten sich ein

Datum 08.01.2008  14:21 Uhr

Blasenentzündung

<typohead type="3">Bakterien nisten sich ein

Von Christina Hohmann

 

Blasenentzündung verursachende Bakterien siedeln nicht außen auf dem Blasenepithel, sondern können sich in dessen Zellen einnisten. Diese intrazellulären Kolonien könnten der Grund sein, warum bei vielen Betroffenen die Infektion häufig wiederkehrt.

 

Harnwegsinfektionen sind weit verbreitet: Etwa jede zweite Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens daran. Bei 20 bis 40 Prozent der Patientinnen und Patienten kehren die Entzündungen trotz korrekter Antibiotikatherapie regelmäßig wieder. »Diese Rückfälle sind das Hauptproblem bei Blasenentzündungen«, sagt Scott J. Hultgren von der Washington School of Medicine in St. Louis. Bessere Therapien seien nötig, um diese schmerzhaften, wiederkehrenden Infektionen in den Griff zu bekommen.

 

Für 80 bis 90 Prozent der Harnwegsentzündungen sind Escherichia-coli-Bakterien verantwortlich. Bislang gingen Forscher davon aus, dass die Bakterien zwar in die Blase gelangen, aber nicht in die auskleidenden Zellen eindringen können. Hultgren und sein Team zweifelten dies aber an. Bei Mäusen konnten sie bereits im vergangenen Jahr zeigen, dass die Erreger intrazelluläre Kolonien in den Zellen des Blasenepithels bilden und dort dem Immunsystem entkommen. Sie können sich vermehren und zu späteren Zeitpunkten Reinfektionen auslösen.

 

Um zu prüfen, ob dies auch auf Menschen zutrifft, untersuchten die Forscher Urinproben von 100 Personen. 80 von ihnen hatten eine akute Blasenentzündung. 20 Personen hatten zwar eine Infektion in der Vergangenheit durchgemacht, waren aber zum Zeitpunkt der Probennahme symptomlos. Die Urinproben untersuchten die Forscher mikroskopisch und mithilfe von Immunfluoreszenzverfahren. In 20 Prozent der Proben von Patientinnen mit akuter Blasenentzündung fanden die Forscher mit Bakterien angefüllte, angeschwollene Zellen, die sich aus der Innenwand der Harnblase herausgelöst hatten. Diese intrazellulären Bakterienkolonien kannten die Forscher schon von ihrem Mausmodell. Hultgren und seine Kollegen entdeckten im Urin noch weitere einzelne filamentöse Bakterien. Diese hatten eine lange, schlanke Form, mit der sie sich im Harnwegstrakt gut fortbewegen konnten.

 

Bei den Patienten, die keine akute Infektion aufwiesen, fanden sich weder filamentöse Bakterien noch intrazelluläre Bakterienkolonien im Urin, berichten die Forscher online im Fachjournal »PLoS Medicine« (4 (12), e329). Die Wissenschaftler nehmen an, dass sich die Bakterien zwischen zwei Infektionen in einer Ruhephase befinden. Darauf lassen die Erkenntnisse aus den vorausgegangenen Untersuchungen an Mäusen schließen.

 

Da nur eine Probe von jedem Patient genommen wurde, könnten die Bakterienkolonien häufiger auftreten als die Ergebnisse es nahelegen. Hultgren und seine Kollegen wollen testen, ob das Auftreten der Bakterienkolonien auf ein erhöhtes Risiko für Reinfektionen hinweist. Die Erkenntnisse legen nahe, dass für einige Patienten mit Blasenentzündung Antibiotika nötig sind, die Bakterien intrazellulär töten können.

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