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Diabetisches Fußsyndrom

Auf leisen Sohlen und wenig beachtet

Es beginnt mit Kribbeln oder einer kleinen, kaum heilenden Verletzung an den Füßen. Im fortgeschrittenen Stadium des sogenannten diabetischen Fußes drohen schwere Schäden bis zur Amputation. Im Gespräch mit dem Patienten können Apothekenmitarbeiter wichtige Maßnahmen einleiten oder überhaupt erst eine Sensibilität schaffen.
Ilsabe Behrens
30.05.2021  08:00 Uhr

Ärztliche Untersuchung und Diagnose

Bei allen Diabetes-Patienten sollten Füße und Schuhwerk regelmäßig untersucht werden. Die Regelmäßigkeit der Untersuchung richtet sich nach dem individuellen Risiko (1) (Tabelle 2).

Risikokategorie Körperlicher Status Intervall der Untersuchung
keine periphere Neuropathie jährlich
1 periphere Neuropathie sechs Monate
2 periphere Neuropathie mit pAVK und/oder Fußdeformität drei bis sechs Monate (Facharzt)
3 periphere Neuropathie und Ulkus oder Amputation in der Vorgeschichte ein Monat bis drei Monate (Facharzt)
Tabelle 2: Kontrollintervalle des Fußbefundes je nach individuellem Risiko

Die Fußuntersuchung sollte ein selbstverständlicher Teil der regelmäßigen Kontrollen bei Diabetes-Patienten sein. Sie umfasst die Anamnese nach Symptomen (brennende, stechende Schmerzen, Parästhesien, Taubheitsempfinden, fehlendes Empfinden), die manuelle Fußuntersuchung (auf Hautstatus, Muskulatur, eventuell Deformitäten, Beweglichkeit, Temperatur), die Prüfung der Drucksensibilität (mit 10 g Monofilamenten oder Stimmgabel) und der Fußpulse sowie weitere Untersuchungen zur Diagnose einer potenziellen pAVK, zum Beispiel Dopplersonografie, farbkodierte Duplexsonografie und Angiografie.

Ein diagnostiziertes DFS wird nach Ausmaß und Ursachen weiter klassifiziert. Durchgesetzt hat sich die kombinierte Wagner-Armstrong-Klassifikation (Tabelle 3). Ebenfalls weit verbreitet ist die PEDIS-Klassifikation, die von der International Working Group on the Diabetic Foot (IWGDF) 2003/2004 erarbeitet wurde (3). Der Begriff »Pedis« ist nicht nur vom Lateinischen (pes: Fuß, Genitiv Singular pedis) abgeleitet, sondern klassiert die Faktoren rund um das DFS:

  • perfusion: Durchblutungssituation,
  • extent: Wundgröße,
  • depth: Wundtiefe,
  • infection: Vorliegen und Ausprägung der Infektion,
  • sensation: Wahrnehmung im Fuß.

Je nach Schweregrad und Stadium sollten die Patienten von Teams versorgt werden, denen im besten Fall Internisten, Diabetologen, Chirurgen, Gefäßchirurgen, Orthopäden, auf Wundbehandlung spezialisierte Pflegefachkräfte Orthopädieschuhmacher und Podologen angehören. Da sich die Behandlung über einen sehr langen Zeitraum hinziehen kann, ist eine möglichst wohnortnahe und gut erreichbare Praxis oder ein Praxiszentrum von großem Vorteil.

Armstrong-Stadium Wagner-Grad 0 Wagner-Grad 1 Wagner-Grad 2 Wagner-Grad 3 Wagner-Grad 4 Wagner-Grad 5
A prä- oder postulzeröser Fuß oberflächliche Wunde Wunde bis zur Ebene von Sehnen oder Kapseln Wunde bis zur Ebene von Knochen und Gelenken Nekrose von Fußteilen Nekrose des gesamten Fußes
B mit Infektion mit Infektion mit Infektion mit Infektion mit Infektion mit Infektion
C mit Ischämie mit Ischämie mit Ischämie mit Ischämie mit Ischämie mit Ischämie
D mit Infektion und Ischämie mit Infektion und Ischämie mit Infektion und Ischämie mit Infektion und Ischämie mit Infektion und Ischämie mit Infektion und Ischämie
Tabelle 3: Wagner-Armstrong-Klassifikation zur Beschreibung des DFS
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