Auf leisen Sohlen und wenig beachtet |
Eine wichtige Rolle bei der Sensibilisierung für das Thema und Informationen rund um die Therapie spielt die Apotheke. Die Apothekenmitarbeiter sollten Diabetes-Patienten bei der Abgabe der Medikamente möglichst immer fragen, wie es ihnen geht und ob sie irgendwo Veränderungen oder eine Verschlechterung des allgemeinen Zustands verspüren. Sobald sie mit dem Patienten ins Gespräch kommen, können sie gezielter nachfragen. Sie sollten dem Patienten zumindest die einmal jährliche Kontrolluntersuchung (der Füße) beim Facharzt ans Herz legen (Tabelle 2). Diese erfolgt in erster Linie nicht invasiv, sodass der Patient davor keine Bedenken haben sollte.
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) hat einen »Fußpass« entwickelt, der kostenlos bei der DDG, der Deutschen Diabetes Hilfe, der Deutschen Gesellschaft für Angiologie oder der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie angefordert werden kann (diabetesfusspass@ddg.info). Dieser zeigt das individuelle Risiko nach dem Ampelsystem farblich an und weist prägnant auf die Untersuchungsfrequenz hin.
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Das Ziel einer Behandlung eines DFS ist immer die Vermeidung von Amputationen. Ganzheitliche Maßnahmen zielen auf die nachhaltige Verbesserung des Grundzustands ab und sind unbedingt parallel erforderlich. Dazu gehören Stoffwechseloptimierung, Behandlung internistischer Grunderkrankungen, Therapie von Gefäßerkrankungen und bei Bedarf die fußchirurgische Korrektur von Deformitäten und Fehlstellungen.
In der Beratung kann das Apothekenteam bei der Arzneimittelabgabe beispielsweise die Notwendigkeit und Bedeutung einer strengeren Blutzuckereinstellung oder Blutdrucksenkung unterstreichen. Damit die Akzeptanz für die monatelange Behandlung erreicht wird, ist die Patientenschulung außerordentlich wichtig. Die Apotheke kann einzelne Inhalte gut im Gespräch wiederholen und damit unterstreichen.