Auch für alte Menschen geeignet |
Um eine verbesserte Lebensqualität zu erreichen, sind Nebenwirkungen wie die Opioid-induzierte Obstipation (OIC) konsequent zu behandeln. Im Gegensatz zu Übelkeit, Erbrechen und Sedierung, die vor allem zu Therapiebeginn auftreten und dann meistens nachlassen, persistiert die Obstipation.
Übliche Laxanzien helfen bei Opioid-induzierter Verstopfung oft nicht. Wird das quälende Problem nicht gelöst, reduzieren die Patienten mitunter die Analgetika und nehmen vermehrte Schmerzen in Kauf. / Foto: Fotolia/Doc Rabe
Horlemann betonte: »Es ist ein großer Unterschied, ob bei einem Patienten eine habituelle Obstipation besteht oder ob es sich um eine Opioid-induzierte Obstipation handelt.« In der Praxis werde der Unterschied oft nicht beachtet. Jedoch seien klassische Laxanzien aufgrund ihres Wirkmechanismus bei OIC, wenn überhaupt, nur unzureichend wirksam. Dies gilt gemäß der DGS-Praxisleitlinie zur OIC auch für Macrogol, Bisacodyl, Natriumpicosulfat und Sennapräparate, die als Arzneimittel der ersten Wahl bezeichnet werden. Auch eine Kombination von Mitteln mit unterschiedlichen Wirkprinzipien könne wirksam sein.
Die Autoren der Praxisleitlinie empfehlen peripher wirksame µ-Opioidrezeptor-Antagonisten (PAMORA) wie Naloxegol, Methylnaltrexon und Naldemedin. Diese linderten in placebokontrollierten klinischen Studien die Obstipation signifikant und erwiesen sich als gut verträglich. »PAMORA wirken kausal, ohne die analgetische Wirkung des Opioids zu beeinträchtigen«, so die DGS.