Attacken vorbeugen ohne Medikamente |
Im Internet kursiert zum Thema Migräneprophylaxe eine Vielzahl unsinniger Ratschläge. Ob Darmreinigung, Pilze, Piercing oder Bioresonanztherapie – für alle diese Dinge gibt es keinen Wirksamkeitsnachweis. Der fehlt auch für die meisten diätetischen Maßnahmen. »Eine schwache Evidenz gibt es für die Kombination Magnesium, Vitamin D und Coenzym Q 10. Hier konnte nachgewiesen werden, dass die Stärke der Attacken signifikant reduziert wird. Auf die Häufigkeit der Attacken hatte es allerdings keinen Einfluss und das ist ja eigentlich das Wesentliche«, so der Migräneexperte.
Will man mit nicht medikamentösen Verfahren die Migräne in den Griff bekommen, muss man mehrere Punkte gleichzeitig angehen. »Jede einzelne Maßnahme für sich besitzt nur eine begrenzte Wirksamkeit«, so Diener. Es läuft somit auf eine komplette Lebensumstellung hinaus, bei der das ganze Umfeld mit einbezogen werden sollte.
Viele Patienten mit Migräne haben Komorbiditäten, zum Beispiel muskuloskelettale Erkrankungen wie chronische Rücken- oder Nackenschmerzen. Diese Patienten profitieren von Physiotherapie, weil damit sehr häufig das schmerzleitende System positiv beeinflusst wird. Eine weitere Komorbidität betrifft den Kauapparat. So haben viele Migränepatienten noch zusätzlich ein temporomandibuläres Schmerzsyndrom. Und nicht zu vergessen: Angsterkrankungen und Depressionen. Diese müssen unbedingt mitbehandelt werden, sonst wird die Migräne nicht besser.