Apropos Sonnenallergie |
Menschen, die zu lichtbedingten Dermatosen neigen, sollten sich vor allem zu Beginn der Sommerzeit oder des Urlaubs erst wieder langsam an die Sonne gewöhnen. Am besten zunächst schattige Plätze bevorzugen und die stärkste Sonneneinstrahlung in der Mittagszeit von 11 bis 15 Uhr meiden. Ein breitkrempiger Sonnenhut schützt die Gesichtshaut.
»Bei langsamer Gewöhnung hat die Haut ausreichend Zeit, Schutzmechanismen aufzubauen. Die Hornhaut verdickt sich, es bildet sich eine absorbierende Lichtschwiele. Auch produziert die Haut mehr Melanin, das färbende Pigment kann Strahlung abhalten.« Den schützenden Effekt einer Vorpigmentierung nutzen Ärzte auch bei schweren Verläufen. Dabei kommt eine vorbeugende Behandlung etwa in Form einer Phototherapie oder Photochemotherapie zum Einsatz. »Die Haut wird dabei kontrolliert und dosisgesteuert bestimmten Wellenlängen des Lichts ausgesetzt«, informiert der Experte.
Manchen hilft es, vorbeugend Betacarotin (25 bis 50 mg täglich) einzunehmen. Allerdings ist die Wirksamkeit nicht durch Studien belegt. Zudem ist zu beachten, dass Carotinoide bei Rauchern (> 20 mg Betacarotin) die Lungenkrebsgefahr erhöhen können. Einige Patienten können der PLD auch erfolgreich vorbeugen, indem sie vier bis fünf Wochen vor dem Urlaub Calcium (500 bis 1000 mg täglich) zu sich nehmen. Aber auch hier fehlen kontrollierte Studien.
»Bei der Auswahl eines Sonnenschutzpräparats sollten Betroffene zu einem Produkt mit hohem bis sehr hohen Lichtschutzfaktor greifen. Wichtig ist, dass es auch einen hohen UV-A-Schutz bietet«, rät Lehmann. Der zusätzliche Schutz ist am UV-A-Symbol im Kreis zu erkennen. Das Apothekenteam kennt geeignete Zubereitungen wie Eucerin Sun Allergy Protect Creme-Gel LSF 25/50, Ladival® Sonnenschutz-Gel für allergische Haut 20 bis 50+, La Roche-Posay® Anthelios Sun Intolerance Creme LSF 50+ oder Daylong™ extreme SPF 50+.
Bei Mallorca-Akne sind Sonnenschutzmittel zu bevorzugen, die frei von Peroxid-bildendenden Inhaltsstoffen wie bestimmten Fetten und Emulgatoren sind. Bestenfalls enthalten sie einen hohen Anteil an Radikalfängern wie Vitamin E, α-Glucosylrutin, Ferulasäure oder Licocalchon A. Auch Körperpflegemittel wie Après-Lotionen oder Tagescremes sollten fett- und emulgatorfrei und auf die empfindliche Haut abgestimmt sein.
Menschen, die unglücklich sind, nicht gleich ausgiebig den Aufenthalt in der Sonne genießen zu können, kann das Apothekenteam an die Schattenseite des Genusses erinnern: Schmerzhafte Sonnenbrände, schnellere Hautalterung und eine erhöhte Hautkrebsgefahr gehören zu den Risiken. Oder positiv formuliert: Sonnenschutz bewahrt auch vor Falten.