Apotheker wollen klarere Digital-Strategie |
Cornelia Dölger |
26.10.2020 10:28 Uhr |
Zuversichtlich stimmte ihn diesbezüglich die Entwicklung beim E-Rezept. »Wir sind hier in einer mitgestaltenden Phase«, sagte der Verbandschef. Die Digitalisierung berge indes so nachhaltige Veränderungen, dass sich die Apotheken dringend darum kümmern müssten, ihren Platz in dem neuen Gefüge zu sichern. »Wie sind die Apotheken aufgestellt?«, fragte Froese. Trotz der vielen Vorteile und Nutzen, die aus dem digitalen Fortschritt zu ziehen seien, bestünden hier nach wie vor Risiken, etwa wenn es um Gesundheitsdaten geht. »Das sind wertvolle digitale Handelsgüter«, betonte Froese.
Entsprechend hoch sei die Energie, wenn es darum gehe, an solche Daten heranzukommen, sagte er. Auch würden die Mechanismen immer subtiler, um die Menschen an den Bildschirmen und auf ihren Plattformen zu halten. Nationale Grenzen seien digital unsichtbar. Froese betonte: »Die Frage ist, was dies alles mit den Apotheken tut, wenn sie es nicht selbst tun.«
Beim Thema Grippeschutzimpfung in der Apotheke ist der Verband zurückhaltend. »Wir warten noch ab«, sagte Froese auf Nachfrage aus dem Plenum. Zum einen habe die Apothekerschaft derzeit mit so vielen drängenden Themen zu tun, dass dieses Angebot die Apotheken in der Fläche wohl personell überfordern würde. Zum anderen seien die Konflikte mit Ärzten, wenn es um das Impfen geht, nach wie vor nicht gelöst.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.