Pharmazeutische Zeitung online
Digitalisierung

Apotheker offen für digitale Bestellplattformen

Bestellplattformen für Vor-Ort-Apotheken sollen in Zeiten des E-Rezepts den Versendern die Stirn bieten. In der Studie »Lieferando für Medikamente« werden die Ansichten von Apothekern zu diesen digitalen Marktplätzen befragt. Die große Mehrheit zeigt sich offen für solche Portale wie etwa die Initiative Pro AvO.
Charlotte Kurz
19.05.2020  15:08 Uhr

Insbesondere die Lebensmittelbranche macht es vor. Einheitliche und einfach gestaltete digitale Bestellplattformen oder Apps, über die der Kunde eintippt, was er sucht, automatisch per Standort die nächstgelegenen Geschäfte angezeigt bekommt und auswählt, wer zu welchem Preis liefern soll, sind bereits seit Jahren auf dem Markt.

So ähnlich stellt sich die Initiative Pro AvO, sprich »pro Apotheke vor Ort«, die Zukunft des deutschen Apothekenmarkts vor. Für das Portal haben sich Sanacorp, Gehe, BD Rowa, Noventi und der Wort & Bild Verlag zusammengeschlossen. Mit nur wenigen Klicks sollen Rezepte per Foto hochgeladen und das Medikament von einer an der Plattform teilnehmenden Apotheke nachhause geliefert werden. Alternativ kann der Kunde die Arznei auch in der Apotheke vor Ort abholen. Insbesondere im Hinblick auf die E-Rezept-Pflicht ab Januar 2022 möchte Peter Menk, Geschäftsführer von Pro AvO, die rund 19.000 Apotheken in Deutschland mit ins Boot holen. Mit jeweils eigenem Webshop sollen sie flächendeckend Apothekenversandriesen wie beispielsweise Doc Morris die Stirn bieten. Doch wie sieht die Bereitschaft der Apotheker aus, bei einer solchen Plattform mitzumachen?

Die Studie »Lieferando für Medikamente« der Unternehmensberatung bench-breaking.com beleuchtet unter anderem genau diese Frage und gibt gleichzeitig einen Überblick über den Status quo der Belieferungssituation. Insgesamt haben an der Befragung 219 Apotheker im Zeitraum vom 28. April bis zum 05. Mai 2020 teilgenommen.

Die große Mehrheit der Offizinen liefert bereits heute Medikamente per Botendienst aus (96 Prozent). Fast zwei Drittel aller Apotheken stellen täglich zwischen fünf und 15 Bestellungen zu, 12 Prozent sogar mehr als 40. Dies hat sich während der Coronavirus-Krise tendenziell verstärkt: Demnach liefern 85 Prozent der Befragten seit Beginn der Krise vermehrt Bestellungen aus.

Sicherung des Vor-Ort-Umsatzes

Einer digitalen Bestellplattform würde sich die große Mehrheit der Apotheker anschließen (85 Prozent). Als Hauptgrund nennen sie die Sicherung des Vor-Ort-Umsatzes, vor allem um erfolgreich gegen Versandapotheken konkurrieren zu können (87 Prozent). Zudem möchten die Apotheken die Kundenzufriedenheit durch das Angebot digitaler Bestell- und Liefermöglichkeiten steigern (82 Prozent).

Die Studie befragte die Apotheker nicht nur ob sie bereit wären digital aufzurüsten, sondern auch zu ihrer Leistungsfähigkeit, Medikamente mithilfe eines Online-Portals versenden zu können. Selbst bei einer deutlich erhöhten Nachfrage, beispielsweise einer Verdoppelung des Bestellvolumens, sehen sich 81 Prozent der Befragten in der Lage, diese sofort zu bedienen. Mehr als die Hälfte der Apotheker könnten am selben Tag ausliefern, sogar bei Bestellungen die spätestens zwischen 15 und 17 Uhr erfolgen. Wichtig ist den Apotheken, dass dabei der eigene Botendienst genutzt wird.

Eine Mitgliedschaft bei digitalen Bestellplattformen wird meist im Abonnement abgeschlossen, ein monatliches Entgelt wäre damit für die Offizinen fällig. Maximal 150 Euro pro Monat sind 94 Prozent der Befragten bereit zu bezahlen. Bei der Vergabe eines exklusiven Liefergebiets erhöht sich die Preisbereitschaft der Apotheker. 40 Prozent der Befragten sehen einen Vorteil der Teilnahme bei einem zusätzlichen monatlichen Umsatzvolumen von 900 bis 1.800 Euro. Für die große Mehrheit müsste der Umsatz jedoch deutlich höher sein: Bei 6.000 bis 9.000 Euro Umsatz sehen 74 Prozent der Apotheker einen Vorteil in der Teilnahme. Für die Abrechnung bevorzugen die meisten (69 Prozent) ein erfolgsbasiertes Vergütungsmodell, das einen Fixbetrag je Bestellung beinhaltet. Eine monatliche Pauschale wird tendenziell abgelehnt.

Bei Pro AvO können sich Apotheken bereits registrieren, der Start der Plattform steht aber noch nicht fest. 57 Prozent aus der Studie würden sich für Pro AvO entscheiden. Doch bereits heute gibt es einige andere Bestellportale. Doc.Green ist dieses Jahr ebenfalls in Kooperation mit Vor-Ort-Apotheken gestartet. Bei Ihre Apotheken (Noweda) nehmen rund 9.500 Apotheken teil. Per App können Medikamente auch bei Deine Apotheke (Phoenix) bestellt werden, 4.500 Apotheken sind deutschlandweit Mitglied.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa