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Reform in Großbritannien

Apotheker in Wales dürfen Rezepte ausstellen

In Arztpraxen werden viele Termine frei

Der Zuspruch ist groß. Bereits 90 Apotheken sind geschult und stellen seit Anfang April selbst Rezepte aus. Bis Ende des Jahres sollen es – zumindest nach den Wünschen der walisischen Regierung – ein Drittel der insgesamt 712 Vor-Ort-Apotheken im Land sein. Wie der britische Nachrichtendienst BBC berichtete, freuen sich die Mediziner über den Zeitgewinn. Demnach werden durch den Service der Apotheken in einigen Arztpraxen rund 100 Termine pro Monat frei.

Während die schottischen Apotheker bei einigen Indikationen bereits selbst Verordnungen ausstellen dürfen, ist es den Kollegen in England bislang nicht erlaubt. Dagegen dürfen Pharmazeuten in der ganzen UK, die in Arztpraxen oder Kliniken angestellt sind, bereits seit 2003 Rezepte ausstellen. In England und Nordirland wollen dem BBC-Bericht zufolge offizielle Stellen nun ebenfalls prüfen, ob die dortigen Apotheker nach dem Vorbild von Wales künftig mehr Aufgaben übernehmen sollen.

Zuschuss für Abgabe-Roboter

Darüber hinaus unterstützt die walisische Regierung die Apotheken, wenn sie in neue technische Lösungen investieren. Gemeint sind Abgabe-Roboter und Verschreibungssysteme, die es Patienten »im ATM-Stil ermöglichen, ihre Rezepte 24 Stunden am Tag abzuholen«, heißt es aus dem Ministerium. Das soll nicht nur praktischer für die Kunden sein, sondern auch die Arbeit der Offizinen effizienter gestalten. In den vergangenen drei Jahren haben nach Angaben des Gesundheitsministeriums aber nur rund 25 Apotheken von Zuschüssen für neue Technologien profitiert.

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