Apotheker diskutieren über Wahlen, E-Rezepte und Fachkräftemangel |
Im Rahmen der Expopharm Impuls nimmt die Reihe »PZ Nachgefragt« wichtige Herausforderungen im Apothekenmarkt ins Visier. / Foto: Michael Goczol
Die Veranstaltungsreihe »PZ Nachgefragt« startet gleich mit einem Highlight: Kurz vor der Bundestagswahl erläutern die gesundheits- oder arzneimittelpolitischen Sprecherinnen und Sprecher aller Bundestagsfraktionen die apotheken- und gesundheitspolitischen Schwerpunkte in den Parteiprogrammen. Moderator und PZ-Chefredakteur Benjamin Rohrer wird klare Aussagen einfordern: Wie könnte sich der Apothekenmarkt nach der Wahl entwickeln? Welche Schlussfolgerungen zieht die Politik aus der Coronavirus-Pandemie? ABDA Präsidentin Gabriele Regina Overwiening wird die Erfordernisse aus Apothekersicht erläutern.
Der Fachkräftemangel macht bereits heute vielen Apotheken zu schaffen. Laut einer aktuellen ABDA-Analyse könnte er zu einer riesigen Personallücke von bis zu 10.000 unbesetzten Stellen in den Apotheken führen. Denn der erhöhte Beratungsbedarf in den Apotheken erfordert mehr Personal. Zudem zieht es immer mehr Pharmazeuten in Kliniken und die Industrie. Reicht die Zahl der Studienplätze, um genügend Apotheker auszubilden? Wie lassen sich mehr junge Leute für die Arbeit in der Apotheke begeistern? Diese Fragen diskutieren Thomas Benkert, Präsident der Bundesapothekerkammer, und Susanne Koch, Vorsitzende des Saarländischen Apothekervereins, mit Andreas May, Vorsitzender der Apothekengewerkschaft Adexa, und Bianca Partheymüller, Beauftragte für Lehre und Studium des Bundesverbandes der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD).
Voraussichtlich ab dem 1. Januar 2022 können Apotheken Medikationsanalysen als pharmazeutische Dienstleistung anbieten. Wer diese Möglichkeit für seine Apotheke erfolgreich nutzen möchte, sollte schon bald mit der Vorbereitung beginnen. »PZ Nachgefragt« geht das Thema ganz konkret an: Patientenakquise, Software, Anpassung von Arbeitsabläufen in der Apotheke und nicht zuletzt die notwendige Qualifikation für diese anspruchsvolle Dienstleistung. Apotheker berichten über ihre Erfahrung und diskutieren mit Vertretern aus Wissenschaft, Standespolitik und Unternehmen über Hürden und Lösungen.
Auch das E-Rezept steht auf dem Programm der Expopharm Impuls. Auch wenn die digitale Verordnung schon bald bundesweit an den Start gehen soll, gibt es noch diverse Baustellen: Die Versender wollen mit Foto-Funktionen in ihren Apps die staatliche Smartphone-App zur Rezeptweiterleitung umgehen. Gleichzeitig sind weiterhin viel zu wenige Arztpraxen E-Rezept-ready. Und wie sieht es mit der Anbindung der Warenwirtschaften aus? Diese Themen diskutieren unter anderem Gematik-Chef Markus Leyck Dieken, ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold und Sabine Richard, Versorgungschefin im AOK-Bundesverband.
Obwohl es das E-Rezept noch gar nicht gibt, überschlägt sich der Markt mit Plattform-Angeboten für Kunden und Apothekeninhaber. Nicht wenige Apotheker haben ein ungutes Gefühl bei dem Thema, denn vieles ist noch unklar. Auch damit wird sich die Expopharm Impuls beschäftigen. Vertreter der bekannten Plattformen »gesund.de« und »ihreapotheken.de« werden ihre Plattform-Strategien erläutern. Dabei ist auch Thomas Dittrich, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands (DAV), der über das Apothekenportal des DAV spricht, das während der Pandemie schon einige wichtige Versorgungsfunktionen übernommen hat. Mitdiskutieren wird zudem Steffen Kuhnert, der in den vergangenen Jahren selbstständig das Apotheken-Digital-Bündnis »Laboration« ins Leben gerufen hat. Stefan Schwenzer, Apothekeninhaber aus Bremen, hat sich intensiv mit den einzelnen Plattformen beschäftigt und ordnet die Angebote aus Apothekersicht ein.
Alle vier Jahre wird in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt. Wir berichten mit Blick auf die Gesundheitspolitik und die Auswirkungen für die Apotheken.