Apotheken stellen mehr als 6,1 Millionen Rezepturen her |
Daniela Hüttemann |
26.04.2019 08:00 Uhr |
Gerade für Kinder und Patienten mit Hauterkrankungen fehlt es häufig an passenden Fertigarzneimitteln. Hier schließen die Apotheken mit ihrer Rezepturherstellung eine wichtige therapeutische Lücke. / Foto: Fotolia/Melinda Armbruester-Seybert
»Insgesamt liegt die Zahl der Rezepturarzneimittel allerdings noch höher, denn Rezepturen für Privatversicherte, von Sprechstundenbedarf oder auf direkte Nachfrage des Patienten sind in diesen DAPI-Daten noch nicht erfasst«, sagte Dr. Andreas Kiefer, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Arzneiprüfungsinstitut (DAPI) und Präsident der Bundesapothekerkammer.
Rezepturarzneimittel seien in vielen Fällen unersetzlich, zum Beispiel wenn ein Kind ein Medikament in einer Dosierung braucht, für die es kein industriell hergestelltes Arzneimittel gibt. »Rezepturen schließen Versorgungslücken«, so Kiefer. »Sie sind und bleiben eine notwendige Ergänzung zu industriell hergestellten Arzneimitteln. Darauf können und sollen unsere Patienten nicht verzichten.«
Mit der Herstellung von Rezepturen leisteten Präsenz-Apotheken einen wichtigen Beitrag zur Arzneimittelversorgung. »Zeitnah Kapseln oder Zäpfchen anfertigen – das geht nur in der Apotheke vor Ort«, betonte Kiefer. Der Prozess sei für die Apotheke aufwändig, der Zeitaufwand werde dabei nicht angemessen honoriert. Die Rezepturherstellung gehöre für die wohnortnahen Apotheken aber zu den Gemeinwohlpflichten, die von ausländischen Arzneimittelversendern oft nicht erfüllt würden.