Apotheken profitieren von Start-up |
Jennifer Evans |
29.07.2019 17:20 Uhr |
Innenstadt von Accra: In Ghanas Hauptstadt ist auch der Hauptsitz des Start-ups mPharma. Dort arbeiten 70 der 200 Angestellten. / Foto: Adobe Stock/Alex Brown
Millionen Afrikaner können sich keine lebenswichtigen Medikamente kaufen. Das liege nicht allein an dem niedrigen Einkommen, sondern auch an extrem hohen Preisen, berichtet das ZDF auf seiner Internetseite. Weil viele afrikanische Staaten ihre Arzneimittelpreise nicht staatlich regulierten, legten die Zwischenhändler die Preise fest. »Deshalb sind Medikamente häufig überteuert und von Apotheke zu Apotheke unterschiedlich«, zitiert das ZDF Rockson.
Die Unternehmens-Idee von Rockson ist simpel. Um Zwischenhändler zu umgehen, dient das Start-up Offizinen als Lieferant, checkt monatlich den Bestand und übernimmt die Inventur. Mittlerweile verfügt mPharma über ein ganzes Kundennetzwerk an Apotheken. Das macht es möglich, Bestellungen zu bündeln und Mengenrabatte auszuhandeln. Der Vorteil für die Patienten liegt auf der Hand: Sie bekommen die Präparate günstiger. Auch kleinere Offizinen profitieren. Sie haben nämlich keine Nachteile, wenn sie nur geringe Mengen abnehmen. Um das Investitionsrisiko für Apotheken zu senken, müssen diese erst dann Geld an das Start-up zahlen, wenn sie ein Produkt tatsächlich verkauft haben. Erst wenn das Arzneimittel über den HV-Tisch gegangen ist, müssen sie den Verkauf per App an mPharma melden. Überprüft wird das anhand der Bestandskontrolle.
Damit nicht genug: Rockson hat laut ZDF-Bericht außerdem einen elektronischen Finanzierungsdienst ins Leben gerufen, damit schwerkranke Patienten ihre teure Therapie etwa bei einer Krebsbehandlung in Raten abzahlen können. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) müssen nämlich mehr als 90 Prozent der Menschen in Entwicklungsländern Arzneimittel aus eigener Tasche zahlen. Rockson Ziel ist es, die pharmazeutische Versorgung der Bevölkerung auf dem gesamten Kontinent zu verbessern, idealerweise in Zusammenarbeit mit den afrikanischen Regierungen.