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Versorgungslage

Apotheken klagen über Engpässe bei Kindernasensprays

Mehrere Apotheken haben die PZ darüber informiert, dass bei verschiedenen Kindernasensprays Lieferengpässe bestehen. Bei zwei Produkten sei man »kurzzeitig nicht voll lieferfähig« gewesen, erklärt Stada. Inzwischen seien die Engpässe aber behoben. 
Melanie Höhn
10.05.2022  16:00 Uhr

In den vergangenen Tagen wurde die PZ von mehreren Apotheken darüber informiert, dass bestimmte Kindernasensprays nicht lieferbar beziehungsweise nur sehr schwer bestellbar sind. Das Nasenspray AL 0,05 % und Snup 0,05 % von Stada sowie das Kindernasenspray von Ratiopharm (0,05 % Xylometazolinhydrochlorid) waren laut Apotheken-Angaben nur noch eingeschränkt über die Großhändler bestellbar.

Der Pharma-Großhandel Pharma-Privat bestätigte als einziger angefragter Großhändler gegenüber der PZ, dass das Nasenspray von Ratiopharm seit Wochen schon defekt ist, der Grund sei dem Großhändler nicht bekannt. Das Nasenspray AL 0,05 % von Aliud Pharma sowie Snup 0,05 % von Stada seien ausreichend vorhanden. Die Anfragen der PZ bei mehreren Großhändlern zur Liefersituation blieben unbeantwortet. Nur ein Phoenix-Sprecher erklärte, dass die Anfrage nicht kommentiert werde.

Stada »kurzzeitig nicht voll lieferfähig«

Der Hersteller Ratiopharm bestätigte auf PZ-Nachfrage einen Lieferengpass generell aller Nasensprays der Firma. Der Engpass sei einer Sprecherin zufolge »auf einen erhöhten Bedarf im Markt zurückzuführen«. Weiterhin erklärte sie: »Unsere Produktion arbeitet auf Hochtouren, so dass regelmäßig Ware zur Verfügung steht. Trotzdem kommt es dazu, dass die eine oder Variante kurzfristig – wir reden hier von einem Zeitraum von 2 bis 3 Wochen – defekt sein kann«. 

Eine Sprecherin von Stada erklärte, dass die Firma in der Vergangenheit bei den Kindernasensprays Snup 0,05 % und  Nasenspray AL 0,05 % »kurzzeitig nicht voll lieferfähig« gewesen sei. Grund hierfür seien Engpässe bei der Beschaffung spezieller Filter gewesen, die in den Nasensprays enthalten sind. Die Engpässe seien inzwischen vollständig behoben, erklärte die Sprecherin weiter. »Wir können wieder auf normalem Niveau produzieren und den Rückstand in der Auslieferung zeitnah aufholen«, sagte sie.

Die beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) geführte Datenbank, in der alle gemeldeten Lieferengpassmeldungen veröffentlicht werden, enthält derzeit keine Meldung zu Kindernasensprays

Dieser Artikel wurde im Nachhinein um die Lieferengpässe des Herstellers Ratiopharm ergänzt. 

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