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Berufspolitische Diskussion

Apotheken in Not – wie gegensteuern?

Forderungskatalog zum Honorar kommt

Die Behauptung, Apotheken hätten Effizienzreserven, habe man ausreichend entkräftet und außerdem klargemacht: »Wir brauchen mehr Honorar«, konstatierte Dittrich. Dazu gehöre, dass der Aufwand bei Lieferengpässen angemessen entlohnt werde. Dieser liege im europäischen Durchschnitt bei 6,75 Stunden pro Woche. »Wir liegen deutlich darüber«, ordnete er die Situation in Deutschland ein.

Laut Schmitz arbeitet die ABDA an einem Katalog der Honorarforderungen, in dem Basisvergütung und andere Komponenten wie Lieferengpässe thematisiert werden. Dittrich forderte alle Apotheken dazu auf, mit Regional- und Landespolitikern Kontakt aufzunehmen und die Probleme anzusprechen.

Honorar für pharmazeutische Dienstleistungen ausnutzen

Die pharmazeutischen Dienstleistungen kamen ebenfalls zur Sprache. »Wir müssen sehen, dass wir die Dienstleistungen in die Fläche bringen und den Topf ausnutzen«, sagte Dittrich. Die Krankenkassen stellen derzeit 150 Millionen Euro pro Jahr bereit. Danach könne man über eine höhere Vergütung verhandeln. Mit Blick auf das Nachwuchsproblem ergänzte Benkert, dass Apotheken die neuen Angebote nutzen sollten, um junge Leute zu begeistern und sich von Versandapotheken abzugrenzen.

Keine Hoffnung machte Dittrich beim Thema Nullretaxation: Nur eine gesetzliche Regelung könne das Problem lösen. Mit Hochdruck werde daran gearbeitet, die Pandemie-Sonderregeln zu verstetigen und zwar »generell und immer«, nicht nur bei Lieferengpässen. Die SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung räumt Apotheken unter anderem erweiterte Austauschmöglichkeiten ein, wenn ein Medikament nicht vorrätig oder nicht lieferbar ist.

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