Apotheken-Anschluss an Meldeportal DEMIS im vierten Quartal |
Bald sollen umständliche Mails an einzelne Gesundheitsämter Geschichte sein – Apotheken sollen im vierten Quartal Corona-Testergebnisse automatisch über ein Online-Portal übermitteln. / Foto: Adobe Stock/contrastwerkstatt
Für die Apotheken steht bald ein weiterer Schritt in Richtung Digitalisierung an. Im vierten Quartal 2021 sollen Arztpraxen und Apotheken an ein elektronisches Meldeportal namens DEMIS angeschlossen werden. DEMIS, die Kurzform für »Deutsches Elektronisches Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz« soll die Meldung von positiven Coronavirus-Tests automatisiert an die 375 Gesundheitsämter in Deutschland weitergeben.
Medizinische Labore, die Ergebnisse positiver PCR-Tests an die Gesundheitsämter weiterleiten, übermitteln diese bereits per DEMIS über eine eigens eingerichtete Schnittstelle. Dies ist für Labore laut Infektionsschutzgesetz auch seit 1. Januar 2021 Pflicht. Zwar ist laut Infektionsschutzgesetz bis zum 1. Januar 2023 noch Zeit, bis sich alle weiteren meldepflichtigen Gruppen, dazu gehören auch Apotheken, an das elektronische Meldesystem anschließen müssen. Allerdings sollen Apotheken und Arztpraxen über die Telematik-Infrastruktur (TI) in diesem Jahr noch einen Zugang zum Meldeportal erhalten. Der Zugang ist damit nur Apotheken vorbehalten, die den entsprechenden Konnektor sowie die Institutionenkarte (SMC-B) und den elektronischen Heilberufsausweis haben, um sich identifizieren und anzumelden. Allerdings sind mittlerweile die allermeisten Apotheken an die TI angeschlossen.
Torsten Hoffmann ist für die Entwicklung des Meldeportals DEMIS bei der Gematik zuständig. / Foto: Gematik GmbH
Dabei hat sich der Startschuss des DEMIS-Meldeportals bereits deutlich verzögert. Im Gespräch mit der PZ im Frühjahr dieses Jahres erklärte der technische Projektleiter bei der Gematik, Thomas Jenzen, dass Apotheken gegen Ende des zweiten Quartals 2021, also im Juni, an DEMIS angeschlossen werden sollten. Die Gematik ist für die Entwicklung und technische Umsetzung des DEMIS-Portals im Auftrag des federführenden Robert-Koch-Instituts (RKI) zuständig. Aufgrund von notwendigen technischen Änderungen verzögerte sich der Start des Meldeportals. Wir liegen nun in den letzten Zügen und freuen uns, dass das Meldeportal bald online geht, erklärte Torsten Hoffmann, DEMIS-Product Owner bei der Gematik der PZ nun.
Mit DEMIS soll sich für Apotheken im ersten Schritt vor allem die Übermittlung von Testergebnissen von Coronavirus-Schnelltests an die Gesundheitsämter erleichtern. Bislang übermittelten die Offizinen diese Informationen per Mail oder per Fax und mussten das jeweilig zuständige Gesundheitsamt selbst heraussuchen. Das Meldeportal, das über einen Web-Browser im Rahmen der TI einfach zugänglich sein soll, soll diesen Prozess beschleunigen. »Das Portal entwickeln wir so leichtgewichtig und intuitiv wie möglich«, erklärte Hoffmann.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.