Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Tocilizumab und Sarilumab

Antikörper gegen Covid-19

Eine überschießende Immunreaktion auf SARS-CoV-2 soll eine Ursache für schwere Covid-19-Verläufe sein. Eine Schlüsselrolle spielt hier das Interleukin-6. Auf das Zytokin abzielende Antikörper wie Tocilizumab und Sarilumab werden daher nun in Studien getestet.
AutorKontaktKerstin A. Gräfe
Datum 15.04.2020  13:20 Uhr

Weltweit sind mittlerweile fast zwei Millionen Menschen mit Covid-19 infiziert. Während die Infektion bei zahlreichen Betroffenen ohne oder mit wenigen Symptomen verläuft, zeigen etwa 15 Prozent schwere Verläufe. Drei Ursachen führen laut einer Pressemitteilung des LMU Klinikums München zu einer derartigen, zum Teil lebensbedrohlichen Covid-19-Erkrankung. Zum einen eine verzögerte Viruselimination bei Menschen mit geschwächter Immunabwehr, zum anderen ein Organversagen bei Vorerkrankungen. Ursache Nummer drei ist eine überschießende Immunreaktion auf SARS-CoV-2, die in einem sogenannten Zytokin-Sturm mündet.

Die LMU-Forscher Privatdozent Dr. Tobias Herold und Dr. Tobias Weinberger konnten inzwischen zeigen, dass der Botenstoff Interleukin-6 bei Patienten mit sehr schweren Covid-19 Verläufen erhöht ist und der Blutspiegel die Notwendigkeit eines Intensivaufenthalts mit hoher Wahrscheinlichkeit früh erkennen lässt. Insofern besteht eine Rationale, Antikörper wie Tocilizumab (RoActemra®, Roche) und Sarilumab (Kevzara®, Sanofi) bei diesen Patienten einzusetzen. Beide hemmen den über Interleukin-6 laufenden Signalweg, indem sie an den IL-6-Rezeptor binden und diesen blockieren.

Anfang April startete die placebokontrollierte, doppelblinde COVACTA-Studie, die Tocilizumab in Kombination mit der aktuellen Standardtherapie gegenüber dem Standard plus Placebo untersucht. Weltweit sollen Roche zufolge rund 330 Patienten an der Studie teilnehmen. Das LMU Klinikum München ist eines von fünf beteiligten Therapiezentren deutschlandweit. »Vor Ostern sind nun bereits die ersten beiden deutschen Patienten im Rahmen der Studie mit diesem Ansatz in München behandelt worden«, bestätigte Professor Dr. Michael von Bergwelt, der Hauptprüfer der LMU (Principal Investigator) ist.

Weltweit Studien mit Sarilumab

Mit Sarilumab ist Mitte März weltweit eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie der Phase II/III angelaufen. Beteiligt sind neben den USA inzwischen Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich, Kanada und Russland. Die Studie schließt Patienten mit einer Lungenentzündung ein, die wegen einer durch einen Labortest bestätigten SARS-CoV-2-Infektion im Krankenhaus behandelt werden und deren Krankheitsverlauf als schwer oder kritisch eingestuft wird oder die multiple Organfunktionsstörungen aufweisen. In Phase II der Studie werden die Patienten im Verhältnis 2 : 2 : 1 randomisiert in drei Gruppen eingeteilt: hohe Sarilumab-Dosis, niedrige Sarilumab-Dosis oder Placebo. Anschließend werden die Patienten für eine Dauer von 60 Tagen, bis zu ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus oder bis zu ihrem Tod weiter beobachtet.

Die Ergebnisse der Phase II werden im Rahmen des adaptiven Studiendesigns für den Übergang zur Phase III verwendet, um die spezifischen Endpunkte, die Patientenzahl und die Sarilumab-Dosis festzulegen. Sollten alle drei Behandlungsgruppen bis zum Ende der Studie fortgesetzt werden, geht Sanofi davon aus, dass etwa 300 Patienten in die Studie aufgenommen werden. Abhängig sei dies vom weiteren Verlauf der Coronavirus-Pandemie und vom Anteil der Patienten mit schwerer Covid-19-Erkrankung.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa