Anti-FXa-Tests ungeeignet nach Andexanet-Gabe |
Daniela Hüttemann |
19.06.2020 11:08 Uhr |
Arzneimittel können so manchen Bluttest verfälschen. / Foto: Fotolia/luchshen
Wenn es bei Patienten, die einen direkten Faktor Xa-Hemmer wie Apixaban oder Rivaroxaban zur Blutverdünnung bekommen, aus irgendwelchen Gründen zu lebensbedrohlichen oder nicht kontrollierbaren Blutungen kommt, wird das seit September 2019 verfügbare AntidotAndexanet alfa (Ondexxya®) zur Aufhebung der Antikoagulation gegeben. Die Überwachung dieser Therapie sollte aber nicht auf der Messung der Anti-FXa-Aktivität beruhen, warnt jetzt Hersteller Portola in einem Rote-Hand-Brief in Abstimmung mit den Behörden.
Denn bei den kommerziellen Anti-FXa-Aktivitätstests komme es zur Dissoziation des FaktorXa-Inhibitors von Andexanet alfa. »Dies führt zur Ermittlung fälschlicherweise erhöhter Anti-FXa-Aktivitätsniveaus und somit zu einer erheblichen Unterschätzung der Aufhebungsaktivität von Andexanet alfa«, heißt es in dem Schreiben. »Die Überwachung der Behandlung sollte hauptsächlich auf klinischen Parametern basieren.« Dazu gehören ein angemessenes Ansprechen (Erreichen einer Hämostase), mangelnde Wirksamkeit (erneute Blutung) und unerwünschte Ereignisse (thromboembolische Ereignisse).