Anfangsprobleme im DAV-Portal behoben |
Nach einem sehr kurzfristig angekündigten Start der Impfnachweise in der Apotheke, müssen viele ihre Kunden am heutigen Montag vertrösten – Der Server des DAV-Portals ist überlastet. / Foto: Adobe Stock/Minerva Studio
Die PZ hatte am vergangenen Freitag ausführlich über die Abläufe der Zertifikatserzeugung berichtet: Die Apotheker prüfen dabei die Impfdokumentation und Identität des Patienten und können dann über das vom DAV bereitgestellte »Verbändeportal« den Impfnachweis erzeugen. Seit 7.30 Uhr am heutigen Montag sollten laut Informationen der ABDA die technischen Voraussetzungen dafür gegeben sein. Nach der Anmeldung der Apotheker im DAV-Portal sollte das entsprechende Modul im Portal zur Verfügung stehen.
Doch anfangs* gab es noch einige Probleme, mit denen die Apotheker zu kämpfen hatten. Gegenüber der PZ und auch in den Sozialen Netzwerken berichteten viele Apotheker am heutigen Montagmorgen, dass sie ihr Apothekenportal gar nicht öffnen konnten und dabei Fehlermeldungen bekamen. Auch über Probleme mit den Passwörtern wurde berichtet: So fragte das Portal beim Anmelden ein neues Passwort ab. Aber auch nach Eingabe eines neuen Passwortes war die Anmeldung nicht möglich. Kurzum: Vielerorts müssen die Apotheker ihre Kunden derzeit vertrösten. Beide Baustellen wurden allerdings sehr schnell und erfolgreih vom DAV bearbeitet: Sowohl das Portal als solches als auch die Passwort-Eingabe funktionieren wieder reibungslos.
Ein ABDA-Sprecher hatte am Vormittag auf die Überlastung des Servers als Grund hingewiesen: »Das System ist pünktlich gestartet und funktioniert auch. Aber im Moment kommt es aufgrund der extremen Nachfrage immer wieder zur Überlastung. Deshalb ist auch die Seite www.mein-apothekenmanager phasenweise nicht erreichbar. Das wird sich einpendeln.«
Zudem erklärte der Vorsitzende des DAV, Thomas Dittrich, am Montag: »Mehr als 13.000 Apotheken haben sich kurzfristig schon entschlossen, diese Leistung anzubieten. Das sind mehr als zwei Drittel aller Apotheken. Bis 11.00 Uhr heute waren bereits 140.000 Zertifikate ausgestellt.« Auch er gestand anfäbnliche Probleme mit den Servern ein: »Aufgrund der extrem hohen Nachfrage von vielen Bürgerinnen und Bürgern ist das Verbraucherportal www.mein-apothekenmanager.de, auf dem man zertifizierende Apotheken finden kann, massiv belastet.«
Dittrich betonte: »Wir weisen deshalb darauf hin, dass es nicht zwingend notwendig ist, dass sich die Menschen schon heute ihr digitales Impfzertifikat in der Apotheke ausstellen lassen. Die Apotheken bieten den Service auch in den kommenden Wochen weiter an, und der gelbe Impfpass bleibt auch weiterhin gültig.«
Die Apothekengewerkschaft Adexa warb bei den Apothekenkunden um Verständnis für mögliche Verzögerungen und Geduld. Adexa-Vorstand Andreas May sagte: »Haben Sie Verständnis, falls Ihre Apotheke diesen Service noch nicht ab dem 14. Juni anbieten kann. Die vorrangige Aufgabe der Apotheken ist die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Arzneimitteln. Apothekenteams müssen sicherstellen, dass Erkrankte Rezepte und Mittel zur Selbstmedikation erhalten, ohne sich in lange Schlangen einreihen zu müssen. Meine Bitte: Wenn Sie den digitalen Impfpass nicht dringend für eine Reise in den nächsten Tagen benötigen, warten Sie noch ein oder zwei Wochen ab.«
May kritisierte den von der Politik sehr kurzfristig festgelegten Einführungstermin. »Bundesgesundheitsminister Spahn stellt den Bürgerinnen und Bürgern schon zum wiederholten Mal Maßnahmen und Erleichterungen in Aussicht, deren Umsetzung zeitnah gar nicht zu realisieren ist. Der Unmut wird dann nicht nur bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Apotheken und Arztpraxen abgeladen, sondern kostet auch wertvolle Zeit, die für ernsthaft Erkrankte fehlt.«
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Hinweis der Redaktion: Wir haben den Text angepasst, nach dem die Startprobleme am Portal behoben wurde.
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