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Bundesinstitut für Risikobewertung

Aluminium-Aufnahme teilweise viel zu hoch

Eine Analyse des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zeigt, dass Menschen in Deutschland aus verschiedenen Quellen teilweise deutlich zu viel Aluminium zu sich nehmen. Das kann langfristig Folgen für die Gesundheit haben.
Annette Mende
19.11.2019  15:34 Uhr

Aluminium nehmen Menschen über die Nahrung, aber auch über Kosmetika wie Deos, Zahn- und Sonnencremes sowie Bedarfsgegenstände wie unbeschichtete Menüschalen und Aluminiumfolie auf. In seiner Studie im Fachjournal »Archives of Toxicology« hat das BfR jetzt erstmals die Gesamtbelastung mit Aluminium in Deutschland für verschiedene Altersgruppen analysiert. Diese liegt teilweise deutlich über der als gesundheitlich unbedenklich angesehenen Menge, heißt es in einer Stellungnahme des BfR. Um ein erhöhtes Gesundheitsrisiko zu vermeiden, sollte daher die Aluminium-Aufnahme aus allen vermeidbaren Quellen reduziert werden.

Als besondere Risikogruppen nennt das BfR

Da Aluminium sehr lange im Körper gespeichert werde, sei eine hohe Exposition besonders für junge Menschen kritisch zu sehen. Das gelte vor allem für junge Frauen, da Aluminium plazentagängig sei und deshalb bei einer späteren Schwangerschaft auch das ungeborene Kind einer erhöhten Belastung ausgesetzt sein könnte, so das BfR.

Lebensmittel mit besonders hohem Aluminiumgehalt sind laut dem Institut unter anderem Tee, Kaffee, Gewürze und Kakao beziehungsweise Schokolade sowie unter Umständen Hülsenfrüchte, Gemüse und Getreide. Zusätzlich könnten vor allem saure und salzige Lebensmittel durch den Kontakt mit aluminiumhaltigen Behältnissen kontaminiert sein, etwa Laugenbrezeln, die auf Aluminiumblechen gebacken wurden, oder Apfelsaft, der in unbeschichteten Alutanks gelagert wurde.

Aluminium kann Entzündungen und oxidativen Stress verursachen und dadurch Entwicklungsstörungen des Gehirns und der Motorik sowie Schäden an Nieren, Leber und Knochen hervorrufen, informiert das BfR. Die wöchentlich duldbare Aufnahmemenge liege laut Europäischer Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bei 1 mg pro kg Körpergewicht. Davon werde etwa die Hälfte durch Lebensmittel ausgeschöpft.

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