Allergisch aufs Haustier – was kann man tun? |
Die Bezeichnung »Tierhaarallergie« stammt vermutlich daher, weil viele darunter Allergien auf felltragende Tiere verstehen. Die eigentlichen Allergene befinden sich nicht nur auf den Haaren und in Hautschuppen der Tiere, sondern auch in ihrem Speichel und Urin. / © Getty Images/Chris Winsor
Viele Menschen sprechen von einer »Tierhaarallergie« – und hier liegt schon das erste Missverständnis. »Ich finde den Begriff »Tierallergie« besser«, sagt Anja Schwalfenberg vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB). Denn die Tierhaare selbst sind gar nicht die Auslöser für die Überreaktion des Immunsystems. Vielmehr ist es so, dass die Patientinnen und Patienten auf bestimmte Allergene reagieren, die sich vor allem in Hautschuppen der Tiere, aber auch in ihrem Speichel und Urin und an den Haaren befinden.
Wenn also zum Beispiel eine Katze ihre tägliche Fellpflege betreibt, verteilt sie Speichel auf ihrem Fell. Die darin enthaltenen Allergene gelangen dann auch in die Raumluft. Die Bezeichnung »Tierhaarallergie« stammt vermutlich daher, weil viele darunter Allergien auf felltragende Tiere verstehen. Dabei können zum Beispiel auch Vögel allergische Reaktionen auslösen.
Es gebe viele Abstufungen, »vom banalen Jucken in Auge und Nase bis zum Tod«, sagt Professor Dr. Thomas Fuchs. Er ist Sprecher des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen. Typisch sind juckende und/oder tränende Augen, Juckreiz und Hautreaktionen, Niesen und eine laufende Nase. »Im Extremfall bekommen Sie keine Luft mehr«, so der Mediziner. Dann liegt ein lebensbedrohlicher allergischer Schock vor.
Gut zu wissen: Nicht immer setzt die allergische Reaktion direkt ein. »Es kann passieren, dass man bei jemandem nur auf der Türschwelle steht, und man fängt sofort an zu husten – ohne zu wissen, dass sich in dem Haus eine Katze befindet«, so der Allergologe von der Universitätsmedizin Göttingen.
Bei anderen Patienten braucht es einen längeren Aufenthalt in einem Zimmer mit Tier. Manche reagieren erst, wenn die Katze an den Händen schnuppert oder der Hund im Sommer die nackten Beine ableckt. Übrigens: Unter einer Tierallergie leiden vor allem Patienten, die auch sonst zu allergischen Krankheiten neigen – etwa zu Heuschnupfen, Asthma oder Neurodermitis.