Allergien bei Babys vorbeugen |
Zur Senkung des Allergierisikos gilt das Alterszeitfenster von vier bis sechs Monaten als effektivester Zeitraum für die Beikost-Einführung. / Foto: Adobe Stock/Serenko Nata
»Mehr als zwei Millionen Kinder in Deutschland leiden unter Heuschnupfen, allergischem Asthma, Neurodermitis oder einer Allergie gegen Nahrungsmittel«, heißt es in einer Mitteilung der Stiftung Kindergesundheit. Um dem vorzubeugen, galt lange die Empfehlung zur Karenz. So sollten bei erhöhtem Allergierisiko in der Familie etwa potenzielle Allergene wie Hausstaub und Pollen, Eier, Fisch, Nüsse und Tierhaare während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie im frühen Kindesalter möglichst gemieden werden.
Mittlerweile habe es jedoch einen Paradigmenwechsel gegeben, informiert die Stiftung weiter: »Es wurde immer deutlicher, dass Verzögern und Vermeiden von Lebensmitteln mit allergenem Potenzial das Immunsystem von Kindern in eine falsche Richtung programmieren kann«, erläutert Professor Dr. Berthold Koletzko, Stoffwechselexperte der Universitätskinderklinik München und Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit. »Ein früher Kontakt zu den vielfältigen Mikroben und Allergenen der Umwelt dagegen mobilisiert die Abwehrkräfte und führt so zu einer normalen Immunantwort und zum Aufbau einer Toleranz gegen Umweltantigene«, führt er aus.
Statt Allergenkarenz wird heute also eher zur Gewöhnung oder Toleranzinduktion geraten. Was heißt das konkret?