AKWL lud zu Spielen für einen guten Zweck |
Cornelia Dölger |
17.09.2018 15:03 Uhr |
Impfungen für die Kinder der Ärmsten in Indien wie hier in den Brickfields von Kalkutta sammelte die AKWL am Freitag bei einem Spieleabend der besonderen Art.
«Es wird immer schwieriger, Spendengelder für einen guten Zweck zu bekommen, also haben wir uns einen neuen Ansatz überlegt, der möglichst unbeschwert sein sollte», erklärte AKWL-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening das Konzept. Die Idee war, die Hälfte des Startgelds für den Spieleabend der anderen Art dem Hilfsprojekt «Eine Dosis Zukunft» zukommen zu lassen. Mit dem Projekt finanziert die AKWL gemeinsam mit der Kindernothilfe bereits seit 2009 Impfungen in den Slums der indischen Metropole Kalkutta. Die andere Hälfte konnte das Siegerteam des Abends nach eigenem Wunsch verteilen. «Wir tun das für eine wirklich gute Sache», betonte Overwiening.
Tatsächlich brauchten die Teilnehmer nicht viel Ansporn, um bei dem Spielemarathon über sechs Stationen ihr Bestes zu geben. Beim besagten Schiffchenspiel im Garten des Apothekerhauses oder beim Kickern und Carrera-Autorennen im Keller setzten die insgesamt 13 Gruppen mit vier bis fünf Teilnehmern auf Geschicklichkeit, Konzentration oder einfach auf ein glückliches Händchen – mit mehr oder weniger Erfolg, aber immer mit offensichtlicher Spielfreude. «In einer solchen Umgebung wird der Teamgeist gestärkt und man kommt schnell miteinander in Kontakt», lobte AKWL-Hauptgeschäftsführer Andreas Walter, der – wie sämtliche Gäste – an allen Spielen teilnahm.
Der erste Preis ging an Team 9 – und das Hilfsprojekt «Zukunft statt Ziegelfabrik».
Gewinner des Spieleabends war schließlich Team 9, das den bezeichnenden Namen «Mit Gefühl, Händchen und Auge zum Sieg» trug. Mit 21 Punkten verwiesen die Sieger die Konkurrenten auf die Plätze. Ihr erspieltes Geld – der Jackpot war mit gut 3000 Euro gefüllt – soll einem Projekt der Kindernothilfe in Nordindien zugute kommen. Unter dem Motto «Zukunft statt Ziegelfabrik» setzen sich die deutsche Organisation und ihr lokaler Partner für die Rechte der Dalit-Familien ein, der sogenannten Kastenlosen, die verstoßen von der Gesellschaft leben müssen. Besonders die Kinder werden ausgebeutet, müssen etwa in Ziegelfabriken schuften. Ziel des Projekts ist es, Kinderarbeit und Kinderhandel in der Region dauerhaft zu mindern und Bildung zu fördern.
Ob eine nächste Auflage der grenzenlosen Spiele im Apothekerhaus geplant ist? «Wenn die Menschen Freude an dem Format haben, kann es gern eine Fortsetzung geben», hatte Overwiening zu Beginn des Abends angekündigt. Zum Ende des Abends schien es zumindest so, als hätten die Teilnehmer durchaus Lust, ein weiteres Mal das Kind in sich zu wecken und sich spielerisch für einen guten Zweck einzusetzen.
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