Adexa: Werben Sie für eine Teilnahme am Protest |
Cornelia Dölger |
16.05.2023 11:00 Uhr |
»Eine möglichst hohe Beteiligung am Protesttag soll und kann dazu beitragen, die Forderungen der Apothekenteams noch einmal mit Nachdruck gegenüber der Bundespolitik deutlich zu machen«, betonen die Adexa-Bundesvorstände Andreas May und Tanja Kratt. / Foto: Adexa/Angela Pfeiffer
»Suchen Sie das Gespräch mit Ihrer Apothekenleitung und werben Sie für eine Teilnahme am Protest«, heißt in einer von den Bundesvorständen Andreas May und Tanja Kratt unterzeichneten Mitteilung. Denn »von einer zwingend notwendigen höheren Honorierung hängen auch die Spielräume für Tarifverhandlungen – und damit für höhere Gehälter – ab«. Dem bundesweiten Apotheken-Protesttag am Mittwoch, 14. Juni, sollten sich möglichst viele Apotheken für eine bessere Apothekenhonorierung anschließen. Wichtig sei, Patientinnen und Patienten im Vorfeld beziehungsweise im Rahmen der Aktion über die Gründe für die Schließung zu informieren.
Die ABDA will die Aktion nach eigenen Angaben mit einem Kommunikationspaket unterstützen. Es hänge aber letztlich von der Entscheidung der Apothekenleitung ab, ob und in welcher Form die einzelnen Betriebe und Filialverbünde an der Schließung teilnehmen, betonten May und Kratt.
Derzeit werde ohnehin vernehmbar über die Forderungen der Apotheken diskutiert; »die derzeitige Situation mit den Lieferengpässen, die für viel mediale Öffentlichkeit sorgt, ist für diesen Protest günstig«, folgerten die beiden Vorstände. Nicht zuletzt kam bekanntlich auch aus dem Bundesrat Unterstützung für die Forderungen der Apotheken. Am vergangenen Freitag hatte sich die Länderkammer mit dem geplanten Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) befasst und die Bundesregierung aufgefordert, das Regelwerk zu überarbeiten. Unter anderem setzt sich der Bundesrat für eine bessere Vergütung der Apotheken ein.
Die ABDA begrüßte das Votum der Länderkammer. »Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten wissen sehr genau, wie wichtig die Apotheken für die Bevölkerung vor Ort sind«, sagte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening in einem Statement zum Bundesratsbeschluss. Derzeit kämpften sich die Apotheken durch die Lieferengpass-Krise, um die Versorgung ihrer Patientinnen und Patienten aufrecht zu erhalten. Die Apotheken seien Problemlöser – um sie zu erhalten, brauche es dringend weniger Bürokratie, mehr Entscheidungsfreiheit beim Austausch von nicht lieferbaren Arzneimitteln und eine bessere Vergütung. Nun seien die Abgeordneten des Bundestages und die Bundesregierung am Zug.