Pharmazeutische Zeitung online
BMG-Pläne

ABDA fordert Paxlovid-Abgabe ohne Verordnung

Das Bundesgesundheitsministerium will es Ärzten ermöglichen, das Covid-19-Therapeutikum Paxlovid und den monoklonalen Antikörper Evusheld direkt abzugeben. Die ABDA dreht den Spieß um und fordert die Paxlovid-Abgabe in Apotheken ohne Verordnung.
Benjamin Rohrer
20.07.2022  10:30 Uhr

Mehreren Medienberichten zufolge laufen die Vorbereitungen auf die kommende Herbst- und Winter-Saison im Bundesgesundheitsministerium derzeit auf Hochtouren. Neben einer Aktualisierung des Infektionsschutzgesetzes will das von Prof. Karl Lauterbach (SPD) geleitete Ministerium eine Verordnung herausgeben, mit der Ärzte ermächtigt werden, das Covid-19-Therapeutikum Paxlovid und den monoklonalen Antikörper Evusheld direkt in den Praxen abzugeben. Demnach sollen die Mediziner auch eine Vergütung für die direkte Abgabe erhalten.

In einem Statement gegenüber der PZ hat sich die ABDA ablehnend zu diesem Vorschlag geäußert. Wörtlich sagte eine Sprecherin: »Es gibt keinerlei Anlass, den bewährten Weg des Arzneimittels über die Apotheke zu verlassen. Im Gegenteil: Die Patientinnen und Patienten, die sich sehr häufig zu Hause befinden, können über die Botendienste der Apotheken versorgt werden. Die Verordnungs-/Versorgungskette funktioniert im (auch telefonischen) Verordnungsfall bis zur Lieferung per Apothekenboten an den Patienten zu Hause schnell und ohne jegliche Probleme.«

ABDA: Abgabe ohne Verordnung wäre erwägenswert

Die Bundesregierung hat inzwischen mehr als eine Million Dosen des antiviral wirksamen Medikaments Paxlovid (Nirmatrelvir/Ritonavir) zentral beschafft. Die Verordnungen liegen allerdings nach wie vor im fünfstelligen Bereich. Weil anfangs nur wenige Dosen des Medikamentes nach Deutschland kamen, hatte die Bundesregierung den Apotheken verboten, das Präparat zu lagern. Die ABDA weist in ihrem Statement nun aber darauf hin, dass Paxlovid seit einigen Wochen unbegrenzt gelagert werden darf in den Apotheken. Die Einzelbestellungen beim Großhandel seien also weggefallen.

Paxlovid muss innerhalb von fünf Tagen nach den ersten Covid-19-Symptomen eingenommen werden, um Risikopatienten vor einem schweren Krankheitsverlauf zu schützen. Mit dem Vorschlag, dass Ärzte das Medikament direkt abgeben sollen, will das BMG die Versorgung mit dem Arzneimittel offenbar beschleunigen. Doch auch dafür sieht die ABDA keinen Grund. Vielmehr dreht die Standesvertretung der Apotheker den Spieß um und weist darauf hin, dass es in den USA inzwischen erlaubt ist, dass Apotheker das Präparat ohne ärztliche Verordnung abgeben. »Die Abgabe in Apotheken auch ohne ärztliche Verordnung ist als Ausnahmeregelung deshalb erwägenswert. Es gibt dazu auch international Vorbilder, etwa in den USA. Vorteile der Apotheken sind die gute flächendeckende Erreichbarkeit und die langen Öffnungszeiten.«

Sollte dies nicht möglich sein, will die ABDA jedoch am bewährten System festhalten. »Die beste Lösung besteht jedoch darin, dass Arzneimittel gegen COVID-19 umfassender verordnet werden. Dann kann auch ohne grundlegende Systemänderung den Patientinnen und Patienten schnell geholfen werden.«

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa