Pharmazeutische Zeitung online
Stellungnahme zum Gesetzentwurf

ABDA fordert 21-Euro-Pauschale für Engpass-Management

Mit einem Paukenschlag antwortet die ABDA auf den kürzlich vom Bundesgesundheitsministerium vorgelegten Entwurf für ein Lieferengpass-Gesetz: Statt der darin geplanten 50-Cent-Pauschale sollten Apotheken 21 Euro für das Lieferengpass-Management bekommen, fordert die Bundesvereinigung. Außerdem will sie flexiblere Abgaberegeln für Rabattarzneimittel sowie besseren Schutz vor Retaxationen.
Cornelia Dölger
28.02.2023  16:15 Uhr

»Überzogen verwaltungsaufwändig«

Weiterer Kritikpunkt: Die Liste wird gespeist aus Herstellerangaben, die ihrerseits bislang keine Sanktionen fürchten mussten, wenn sie keine Engpassmeldung abgaben; hier sieht der Gesetzentwurf aber eine etwas bessere Datenerfassung vor. Die ABDA begrüßt dies.  Auch dass der Arzneimittelaustausch bei Lieferengpässen nicht mit erhöhten Zuzahlungen verbunden sein soll, begrüßt die ABDA. Unnötigen Bürokratieaufwand sieht sie aber bei der geplanten Teilmengenabgabe. Die Ausgestaltung sei »völlig überzogen verwaltungsaufwändig«. Hier schlägt die ABDA Vereinfachungen vor.

Wichtig ist der Standesvertretung zudem, dass die Apotheken bei der Defektur- und Rezepturherstellung mehr Rechtssicherheit erhalten. Mit entsprechenden Formulierungsvorschlägen, die ins SGB V eingefügt werden sollen, werde klargestellt, »dass ein Austausch eines nicht vorrätigen Fertigarzneimittels auch durch ein in der Apotheke hergestelltes Rezeptur- oder Defekturarzneimittel bzw. eine Arzneimittelversorgung mit einer anderen Darreichungsform möglich sein soll«, schlägt die Standesvertretung vor.

Ziel dieser Regelungen sei es, den Apotheken mehr Flexibilität zu verschaffen und damit die Versorgung der Versicherten ohne unnötigen Zeitverzug sicherzustellen. Dies schließe auch ein, die »bisherige (rahmenvertragliche) Erfordernis, zwei Abfragen beim pharmazeutischen Großhandel zur Feststellung der Lieferbarkeit zu stellen, auf lediglich eine Abfrage« zu reduzieren. Aus der bisherigen doppelten Abfrage ergäben sich unnötige Verzögerungen, »da die zweite Abfrage in der Regel kein anderes Ergebnis hervorbringt als die erste«.

Arzneimittelabgabe blieb wirtschaftlich

Ihre Forderung nach mehr Flexibilität in den Austauschregeln untermauert die Standesvertretung auch mit Fakten: Denn das Abgabeverhalten der Apotheken sei auch während der gelockerten Pandemie-Abgaberegelungen wirtschaftlich gewesen, so die ABDA weiter.

Eine vom Deutschen Arzneiprüfungsinstitut (DAPI) durchgeführte Analyse sei zu dem Ergebnis gekommen, dass die Abgabe von rabattbegünstigten bzw. preisgünstigen Arzneimitteln über den gesamten Pandemiezeitraum betrachtet im Wesentlichen stabil geblieben ist. Dazu wurde demnach untersucht, wie oft die Sonderkennzeichen, welche bei Abweichung von der Verpflichtung, rabattierte oder preisgünstige Arzneimittel abzugeben, verwendet wurden.

Diese Verwendung sei naturgemäß zu Beginn der Pandemie angestiegen, flachte demnach jedoch wieder deutlich ab und erreichte schließlich wieder das Vor-Pandemie-Niveau. Hierbei habe insbesondere die Abgabe rabattierter Arzneimittel, welche den Krankenkassen den größten Einspareffekt beschert, nicht gelitten, so die ABDA. »Die Wirtschaftlichkeit hat unter dem Regime der Ausnahmeregelungen also keine Einschränkungen erfahren. Damit fällt das entscheidende Argument für die bestehenden Regelungen weg.«

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa