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NOAK: Die Sportwagen unter den Antikoagulantien

 

Die neuen oralen Antikoagulanzien (NOAK) sind pharmakologisch so unterschiedlich von den Vitamin-K-Antagonisten, dass ein Umdenken in der Antikoagulation notwendig ist. Das berichtete Professor Dr. Susanne Alban von der Christian-Albrecht-Universität Kiel beim Fortbildungskongress Pharmacon in Meran «Wir müssen die seit Jahrzehnten routinierte Praxis verlassen», so Alban. Die neuen Wirkstoffe verhielten sich wie Sportwagen im Vergleich zu  Traktoren, den Vitamin-K-Antagonisten, und erforden daher einen anderen Umgang.

Zu den NOAK zählen der direkte Thrombin-Inhibitor Dabigatranetexilat (Pradaxa®) und die drei direkten Faktor-Xa-Inhibitoren Rivaroxaban (Xarelto®), Apixaban (Eliquis®) und Edoxaban (Lixiana®). Diese fluten ausgesprochen schnell an, ihre Wirksamkeit tritt in zwei bis vier Stunden ein, und sie haben eine überschaubare Halbwertzeit von etwa 12 bis 14 Stunden. Diese Eigenschaften machen eine initiale Gabe von Heparin überflüssig ebenso wie das sogenannte Bridging vor Operationen, bei dem die orale Antikoagulation mit Vitamin-K-Antagonisten rechtzeitig abgesetzt wird und vorübergehend Heparin appliziert wird. Dieses Vorgehen ist bei Warfarin (zum Beispiel Coumadin®) und Phenprocoumon (zum Beispiel Marcumar®) nötig, da die Wirkung erst nach 36 bis 72 Stunden eintritt und nach Absetzen 7 bis 14 Tage anhält.

Neu ist seit Einführung der NOAK auch, dass kein Monitoring mehr erfolgen muss, da die Substanzen ein deutlich breiteres therapeutisches Fenster aufweisen als die alten Substanzen. Statt die Patienten individuell einzustellen, erhalten sie bei einer Therapie mit einem NOAK eine feste Regeldosierung. Diese muss je nach Substanz und Indikation noch angepasst werden. Anders als häufig behauptet, sind Tests für diese Wirkstoffe vorhanden. «Das Monitoring ist nicht nötig, aber möglich», so Alban.

Insgesamt ist die Anwendung der NOAK im Vergleich zu den Vitamin-K-Antagonisten deutlich einfacher und bequemer, sie setzt aber eine gute Adhärenz voraus, erklärte die Pharmazeutin. Für die optimale Sicherheit sei es auch wichtig, dass die Behandler den aktuellen Kenntnisstand, zum Beispiel aus den Fachinformationen, berücksichtigen. Zudem sei es wichtig, so Alban, dass die Patienten ihren Antikoagulations-Ausweis bei sich führen. „Die Apotheker sollten jedes Mal, wenn sie ein NOAK-Präparat abgeben,darauf hinweisen, dass der Ausweis lebensrettend sein kann.» (ch)

 

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Wirkstoffprofil

Dabigatranetexilat|Pradaxa®|20|2008

Apixaban|Eliquis®|20|2011

Edoxaban|Lixiana®|20|2015

Rivaroxaban|Xarelto®|20|2008

 

23.05.2017 l PZ

Foto: PZ/Alois Müller

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