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Multiples Myelom

Zweiter CD38-Antikörper verfügbar

Mit Sarclisa® ist ein weiterer CD38-Antikörper zur Behandlung des Multiplen Myeloms auf den deutschen Markt gekommen. Der Wirkstoff Isatuximab kann das progressionsfreie Überleben der Patienten verlängern.
Kerstin A. Gräfe
05.03.2021  06:58 Uhr

Das Multiple Myelom ist eine bösartige Tumorerkrankung aus der Gruppe der Non-Hodgkin-Lymphome. Es entsteht durch die Entartung einer einzigen Plasmazelle, deren Klone sich dann im Knochenmark ausbreiten. Mit jährlich mehr als 138.000 Neuerkrankungen weltweit ist es das zweithäufigste hämatologische Malignom. Trotz der zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten ist es weiterhin unheilbar.

Isatuximab (Sarclisa® 20 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung, Sanofi Genzyme) ist in Kombination mit Pomalidomid und Dexamethason indiziert zur Behandlung des rezidivierten und refraktären Multiplen Myeloms bei Erwachsenen. Voraussetzung ist, dass die Patienten mit mindestens zwei Therapien, inklusive Lenalidomid und einem Proteasom-Inhibitor, vorbehandelt sind, und unter der letzten Therapie eine Krankheitsprogression zeigten. Zudem hat die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) bereits ein positives Votum für eine Indikationserweiterung ausgesprochen. Demnach darf Isatuximab wahrscheinlich bald auch in Kombination mit Carfilzomib und Dexamethason bei Erwachsenen mit Multiplem Myelom und mindestens einer vorangegangenen Therapie angewendet werden.

Gleiches Wirkprinzip wie Daratumumab

Isatuximab richtet sich wie Daratumumab (Darzalex®) gegen ein spezifisches extrazelluläres Epitop von CD38, das auf der Zelloberfläche von Myelomzellen stark exprimiert wird. Durch die Bindung werden mehrere immun-vermittelte Mechanismen aktiviert, einschließlich einer komplementabhängigen Zytotoxizität, einer antikörperabhängigen zellulären Zytotoxizität und einer antikörperabhängigen zellulären Phagozytose. Zusätzlich zu diesen drei Immuneffektor-Mechanismen scheint Isatuximab auch in der Lage zu sein, eine direkte Apoptose zu induzieren. Zudem verändert Isatuximab die enzymatische Funktion von CD38 über eine Hemmung der Cyclase- und Hydrolaseaktivität. Veränderte Spiegel von Nicotinamidadenindinukleotid und zyklischer Adenosindiphosphatribose – alles wichtige Regulatoren für das Wachstum, Überleben und Homöostase von Zellen – in der Tumorumgebung könnten zur Wirksamkeit beitragen. Darüber hinaus kann Isatuximab in Abwesenheit von CD38-positiven Tumor-Zielzellen NK-Zellen aktivieren.

Isatuximab wird intravenös verabreicht, in den ersten vier Wochen einmal wöchentlich, danach alle zwei Wochen bis die Erkrankung fortschreitet oder die Nebenwirkungen zu stark werden. Die empfohlene Dosis beträgt 10 mg/kg Körpergewicht. Vor der Infusion sollten die Patienten eine Prämedikation – bestehend aus Dexamethason, Paracetamol, H2-Antagonisten oder Protonenpumpenhemmern sowie Diphenhydramin oder einem Äquivalent – zur Verringerung des Risikos infusionsbedingter Reaktionen erhalten. Die für Dexamethason empfohlene Dosis von 40 mg entspricht der Gesamtdosis, die als Teil der Prämedikation und Bestandteil des Behandlungsregimes anzuwenden ist. 

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