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Dunkelziffer

Zahl der zusätzlichen Todesfälle durch Corona unklar

In Deutschland sind bislang rund 4.600 Covid-19-Infizierte gestorben. Doch führt das Virus auch tatsächlich zu deutlich mehr Toten als sonst in der Bundesrepublik?
dpa
21.04.2020  12:30 Uhr

Wie viele Menschen mehr als normalerweise zu erwarten wegen der Coronavirus-Pandemie sterben, lässt sich für Deutschland bislang nur schwer beziffern. Das zeigen Anfragen der Deutschen Presse-Agentur in den Bundesländern. Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, die besonders hohe Infiziertenzahlen melden, liegen nach eigenen Angaben bislang keine aktuellen Daten zur sogenannten Übersterblichkeit vor. Auch das Statistische Bundesamt hat bislang keine aktuellen Zahlen veröffentlicht.

Zwar sind in Deutschland bislang Stand 21. April den Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge 4.598 SARS-CoV-2-Infizierte gestorben. Allerdings ist insbesondere bei sehr alten und stark vorerkrankten Menschen oft unklar, ob sie nicht auch ohne das Virus innerhalb eines bestimmten Zeitraumes gestorben wären. Im Jahr 2019 sind nach einer vorläufigen Schätzung des Statistischen Bundesamts in Deutschland 940.000 Menschen gestorben. Das sind im Schnitt rund 2.600 am Tag.

«Für Hessen lässt sich derzeit keine Übersterblichkeit im Zusammenhang mit dem Coronavirus feststellen», hieß es aus dem Gesundheitsministerium in Wiesbaden. «Bisher sind in keiner der Altersgruppen signifikante Abweichungen von den normalerweise zu erwartenden Todesfällen festzustellen.» Die Gesundheitsverwaltung in Berlin teilte mit, dass in den letzten Wochen nur eine geringe Übersterblichkeit  festzustellen war. Sie sei wahrscheinlich primär auf Influenza, nicht auf Covid-19, zurückzuführen.

Unklarheit herrscht nicht nur darüber, inwieweit das Coronavirus zu mehr Todesfällen in Deutschland führt. Auch die Frage, wie viele Infizierte tatsächlich bislang gestorben sind, lässt sich kaum beantworten. Denn in den meisten Bundesländern werden bei Verstorbenen nur selten nachträgliche Tests auf Corona vorgenommen. In die Statistik fließen also hauptsächlich Fälle ein, bei denen eine Covid-19-Infektion bereits vor dem Tod bekannt war. RKI-Präsient Professor Dr. Lothar Wieler hatte schon Anfang des Monats gesagt, er halte die Todesfallzahlen in Deutschland für unterschätzt. Nicht jeder Gestorbene sei zuvor getestet worden, sagte er. «Ich gehe davon aus, dass wir mehr Tote haben als offiziell gezählt werden.»

Tod durch Atemstillstand oder Embolie

Keine typischen Covid-19-Symptome und ein deutlich verkürzter Sterbeprozess, so beschrieb zum Beispiel die betreibende Diakonie den Ausbruch in einem Altenheim in Wolfsburg. Bei älteren Menschen seien die Verläufe häufig atypisch, weil die Menschen andere Erkrankungen mitbrächten, hatte kürzlich Guido Michels erklärt, Chefarzt am Sankt-Antonius Hospital in Eschweiler und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin.

Diskutiert wird unter Experten auch, dass das Virus den Hirnstamm einbeziehen kann, wo die Steuerung für das Herz-Kreislauf-System und die Atemwege sitzt, was einen plötzlichen Atemstillstand zur Folge haben kann. Auch eine Lungenembolie oder Herzrhythmusstörungen im Zuge der Infektion gelten als mögliche Ursache plötzlicher Todesfälle.

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