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Auszeichnung

Wissenschaftspreis für Letermovir

Für die Entwicklung von Letermovir (Prevymis®) haben die Wuppertaler Wissenschaftler Professor Dr. Helga Rübsamen-Schaeff und Dr. Holger Zimmermann den Deutschen Zukunftspreis 2018 erhalten. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übergab die mit 250.000 Euro dotierte Auszeichnung am Mittwochabend in Berlin.
PZ/dpa
29.11.2018  12:48 Uhr

Die Preisträger haben laut Angaben des Bundespräsidialamts »das weltweit erste und bislang einzige« Präparat entwickelt, das bei Knochenmarktransplantationen vor der Reaktivierung einer Infektion mit dem Cytomegalievirus (CMV) schützen soll. Es habe das Potenzial, die Behandlung weiterer Patientengruppen »zu revolutionieren«, teilte das Bundespräsidialamt mit.

CMV gehört zu den Herpesviren. Ein intaktes Immunsystem hält es normalerweise in Schach. Wenn Patienten aber zum Beispiel wegen Krankheiten oder nach Transplantationen keine oder nur eine stark geschwächte Immunabwehr haben, kann eine Infektion damit schwere bis tödliche Folgen haben. Hier setzt Letermovir an. Seropositive Patienten nach Knochenmarktransplantationen werden damit vorbeugend behandelt, um eine Reaktivierung und Erkrankung zu verhindern.

Der Zukunftspreis des Bundespräsidenten ist einer der bedeutendsten Wissenschaftspreise in Deutschland, er wurde nun zum 22. Mal vergeben. Eine Jury bewertet die Innovationsleistung, blickt aber auch auf das Arbeitsplatz-Potenzial hierzulande. Die Gewinner setzten sich gegen Teams aus Baden-Württemberg und Bayern durch, die für ein neues Getriebe sowie für eine Technik zur Nutzung von Wasserstoff nominiert waren. 2017 war die Entwicklung lernfähiger Roboterassistenten ausgezeichnet worden.

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