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Lieferengpässe

Wirken Lauterbachs Maßnahmen in den Apotheken?

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat dafür gesorgt, dass Kinderarzneimittel-Rezepturen von der Wirtschaftlichkeitsprüfung ausgeschlossen sind. Aber sind die Rezepturen in den Apotheken seitdem tatsächlich angestiegen? Die PZ hat sich umgehört. Klar wird sofort: Die Apotheker fordern mehr Entscheidungshoheit bei den Versorgungsformen.
Melanie Höhn
13.01.2023  11:00 Uhr

Aussetzung der Festbeträge für drei Monate

Eine weitere Maßnahme von Bundesgesundheitsminister Lauterbach zur Entschärfung der angespannten Lage bei Kindermedikamenten wie Fiebersaft und Zäpfchen war es, die Festbeträge für bestimmte Medikamente mit den Wirkstoffen Ibuprofen und Paracetamol sowie für Antibiotika ab dem 1. Februar 2023 für drei Monate auszusetzen. Laut Thomas Preis werde dies keine wesentlichen Auswirkungen bei der Beseitigung der Engpässe haben. »Die Hersteller können nicht von jetzt auf gleich neue Produktionschargen produzieren. Der Vorlauf bei der pharmazeutischen Industrie ist nach unserer Kenntnis mindestens 9, eher 12 Monate. Deshalb wird eine Auswirkung wahrscheinlich erst zur nächsten Wintersaison zu erwarten sein«, sagte er. Preis mahnte aber, wenn in drei Monaten die Aussetzung der Festbeträge dann auslaufe, könnten die Preise wieder sinken und die Apotheker würden auf den Lagerwertverlusten sitzen bleiben.

Laut Carsten Wohlfeil können die über Jahre hinweg vorgenommenen Einsparungen nicht innerhalb von drei Monaten, indem die Festbeträge gestrichen werden, geheilt werden. »Es wird sich eine Entspannung zeigen, weil wahrscheinlich die Erkältungswelle zu Ende geht, das hat aber dann meiner Meinung nach nichts mit den Festbeträgen zu tun«, sagte er. Auch eine Sprecherin des Apothekerverbands Westfalen-Lippe erklärte, dass sich die Apotheken von der temporären Streichung der Festbeträge wenig versprechen. »Aufgrund einer zeitlich befristeten Streichung der Festbeträge wird die Industrie nicht mehr produzieren können. Möglicherweise wird es attraktiver, mehr Fiebersäfte nach Deutschland  zu liefern? In jedem Fall besteht dieser Anreiz nur vorübergehend und wird erst dann wirksam, wenn die Erkältungssaison schon fast wieder vorbei ist«, so die Sprecherin weiter. 

Tatjana Zambo ist der Ansicht, dass der Erstattungsbetrag für die Apotheken angesichts der Lieferengpässe von eher untergeordneter Bedeutung ist. Für die Apotheken gelte: Auch Ware, die preislich oberhalb der noch geltenden Festbeträge angesiedelt ist, sei derzeit schwer oder gar nicht zu bekommen. »Die temporäre Aussetzung der Festbeträge ermöglicht es nun den Herstellern, höhere Margen für die betroffenen Artikel zu erwirtschaften, was gegebenenfalls den deutschen Markt für die Hersteller dieser Produkte (wieder) attraktiver macht. Wie hoch diese Attraktivität tatsächlich und auch angesichts der zeitlichen Befristung dieser Maßnahme ist, ist aus der Perspektive der Apotheke schwer zu beurteilen«, sagte sie. »Es wird abzuwarten bleiben, wie die herstellende Industrie dies einschätzt und ob sie angesichts dieser Maßnahme mehr Ware in den deutschen Markt bringen kann und wird. Bei der Beurteilung der Attraktivität dieser Maßnahme spielt aus Sicht der Hersteller sicher auch die zeitliche Befristung und damit die Perspektive eine gewichtige Rolle. Eine sehr zügige Verbesserung der tagtäglich zu bewältigen Situation in den öffentlichen Apotheken und der Versorgungslage insgesamt können wir angesichts dieser Maßnahmen nicht prognostizieren.«

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