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Covid-19-Auffrischimpfung

»Wir werden auf Dauer alle Menschen boostern«

Peu à peu werden alle gegen Covid-19 Geimpfte in Deutschland einen Booster erhalten, stellten Experten am Dienstag in Berlin klar. Dieser hebt den Schutz deutlich über den der Grundimmunisierung. Mit dem Impfabstand müsse man es dabei nicht zu genau nehmen.
AutorKontaktChristina Hohmann-Jeddi
Datum 04.11.2021  13:30 Uhr

Die vierte Pandemiewelle ist in Deutschland angelaufen – am Mittwoch meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) mit 33.949 Coronainfektionen innerhalb von 24 Stunden den bisherigen Spitzenwert an Infektionen. Ein Mittel gegen die verstärkte Virusverbreitung sind Auffrischimpfungen gegen Covid-19 für bereits Geimpfte. Diese werden laut Ständiger Impfkommission (STIKO) bislang für alle Menschen über 70 Jahre und Personen mit bestimmten Risiken sechs Monate nach der Grundimmunisierung empfohlen, da der Impfschutz mit der Zeit nachweislich nachlässt.

Gute Immunkorrelate, wann dies der Fall ist, gebe es bislang nicht, sagte RKI-Präsident Professor Dr. Lothar Wieler in der Bundespressekonferenz am 3. November. Aber eine Grundimmunisierung mit einem Booster zu verstärken, sei ein ganz normales Vorgehen. »Wir werden selbstverständlich alle Menschen auf Dauer boostern müssen, um ihnen einen guten Schutz zu geben, es sei denn, sie infizieren sich und holen sich darüber einen Immunschutz«, sagte Wieler. Dies sei aber die schlechtere Option.

Bekannt sei, dass die Impfwirkung fünf bis sechs Monate nach der Grundimmunisierung nachlasse, betonte auch Professor Dr. Leif-Erik Sander, Virologe an der Berliner Charité. Bei Älteren falle dieser Rückgang noch deutlicher aus. In eigenen Studien konnten der Virologe und sein Team zeigen, dass nach etwa sechs Monaten 40 Prozent der Menschen über 70 Jahre keine neutralisierenden Antikörper gegen die Delta-Variante des Virus mehr aufweisen.

Grundimmunisierung künftig mit drei Impfdosen?

Dem Phänomen des »Immune Waning« könne man mit einer Auffrischimpfung sehr effektiv entgegenwirken. Israelische Daten zeigten, dass eine dritte Impfung mit einem mRNA-Impfstoff zu einem 20-fach besseren Immunschutz führe, sagte Sander.

In eigenen Studie habe man gesehen, dass insbesondere bei Älteren die Antikörpertiter durch den Booster sehr stark anstiegen – und zwar deutlich über das Niveau, das nach der Zwei-Dosis-Grundimmunisierung erreicht wurde. Man erwarte durch den Booster einen Schutz, der über dem der Grundimmunisierung liegt. Daher gehe er davon aus, dass sich über kurz oder lang für die mRNA-Impfstoffe ein Drei-Dosis-Regime etablieren werde und man allen Erwachsenen eine Booster-Impfung anbieten werde, so der Mediziner.

Um den Effekt der Boosterung noch in diesem Winter mitnehmen zu können, müsse man das Impftempo erhöhen, sagte Sander und plädierte für eine »koordinierte Boosterkampagne«. Durch das angehobene Immunitätsniveau in der Bevölkerung sei auch ein dämpfender Effekt auf die Virusverbreitung zu erwarten, was man auch an der breiten Boosterkampagne in Israel sehen könne. »Wenn Sie so wollen, hat sich Israel aus der Delta-Welle rausgeboostert.«

Corona-Auffrischung auch eher möglich

Auf ein höheres Tempo beim Boostern hatte zuvor auch der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gedrängt und verstärkte Angebote für die Drittimpfung gefordert. Bei dem empfohlenen Impfabstand von sechs Monaten solle man es aber nicht zu genau nehmen, sagte Spahn. »Die sechs Monate sind natürlich kein Gesetz.« Es liege im ärztlichen Ermessen, bei impfwilligen Risikopersonen auch ein, zwei Wochen vor Ablauf dieser Frist eine Auffrischimpfung vorzunehmen.

Auch Sander betonte, dass die von der STIKO genannten Zahlen nicht zu dogmatisch zu sehen seien. So könnten auch Menschen unter 70 Jahren, die ein hohes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf haben, angesichts der derzeit hohen Infektionszahlen einen Booster erhalten.

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