Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

SLAK-Präsident Friedemann Schmidt
-
»Wir müssen unseren Vertrauensraum vergrößern«

Friedemann Schmidt, Präsident der Sächsischen Landesapothekerkammer (SLAK), hat bei der heutigen Vertreterversammlung vor überbordender Bürokratie im Apothekenwesen gewarnt. Er sei besorgt, dass die Bürokratie mit dem Ende der Pandemie wieder zu alter Form auflaufe, so Schmidt. Und: Die Kammer stimmt über eine öffentliche Impf-Empfehlung ab.
AutorKontaktBenjamin Rohrer
Datum 11.11.2021  17:00 Uhr

Cannabis in Apotheken? Viele offene Fragen

Donner berichtete auch über die möglichen Bestrebungen von SPD, Grünen und FDP, Cannabis zu Genusszwecken zu liberalisieren. Politisch werde sich die Kammer in diese Debatte nicht einmischen. Allerdings seien viele offene Fragen zu klären, sollte sich die Politik dazu entscheiden, die Apotheken mit der Cannabis-Abgabe zu betrauen. »Müssen wir die Abgabe im BtM-Buch dokumentieren? Gibt es einen Kontrahierungszwang«, so Donner. Klar sei aber, das man den Kollegen bei der Umsetzung möglicher Regelungen helfen werde, sollte die Politik eine Abgabe über die Apotheken beschließen.

Diskussion über Impf-Empfehlung

Die SLAK-Delegierten sprachen auch über eine mögliche Resolution der Kammer, in der eine Impfpflicht für Gesundheitspersonal, insbesondere für das Apothekenpersonal, gefordert wird. Hintergrund ist eine Mitteilung der Ärztekammer des Freistaats, in dem die Mediziner die derzeitige Coronavirus-Lage in Sachsen als »Katastrophenlage« bezeichnen und eine Impfpflicht fordern. Einige Delegierte warnten vor einer solchen Verpflichtung, weil zahlreiche Mitarbeiter in den Apotheken nicht geimpft seien. »Da können wir dicht machen«, so eine beteiligte Apothekerin. Kammerpräsident Schmidt sprach sich explizit für die Coronavirus-Impfungen aus, gab aber zu bedenken, dass man mit einer deutlichen Positionierung an Neutralität verliere und somit gegenüber einigen Patienten die Vertrauensposition aufs Spiel setze. Andererseits erklärten zahlreiche Kammermitglieder, dass die Apotheker ein Zeichen setzen müssten. Letztlich entschloss man sich dazu, eine schriftliche Abstimmung unter den Kammermitgliedern zu starten. In dem abzustimmenden Text heißt es, die SLAK-Versammlung spreche sich mit Blick auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse dafür aus, dass sich alle Mitarbeiter von öffentlichen Apotheken und Klinikapotheken gegen das Coronavirus impfen lassen.

Mehr von Avoxa