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RKI-Präsident

»Wir befinden uns mitten in einer Pandemie«

Die ansteigenden Coronavirus-Infektionszahlen in Deutschland bereiten dem Robert-Koch-Institut Sorgen. Ob sie den Beginn einer zweiten Welle markieren, sei noch nicht abzuschätzen. Jeder Einzelne könne dazu beitragen, dass es nicht dazu kommt.
AutorKontaktChristina Hohmann-Jeddi
Datum 28.07.2020  16:04 Uhr

Die Pandemie ist noch nicht vorbei, stellte der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin, Professor Dr. Lothar Wieler, heute in einem Pressebriefing klar. »Wir sind mitten in einer sich rasant entwickelnden Pandemie.« Über Wochen und Monate lagen die Zahlen der Neuinfektionen, die dem RKI gemeldet wurden, niedrig – bei 300 bis 500 pro Tag. Seit zwei Wochen sei aber eine erneute Zunahme der SARS-CoV-2-Infektionen zu verzeichnen gewesen, die »allen im RKI große Sorgen bereitet«, wie Wieler betonte. Eine Trendumkehr sei zu befürchten und müsse verhindert werden.

Dr. Ute Rexroth, Leiterin des RKI-Fachbereichs Surveillance, berichtete, dass am vergangenen Freitag 815 und am Samstag 781 neue Infektionen gemeldet wurden. Diese stammten nicht aus einzelnen großen Ausbrüchen wie in Gütersloh, sondern aus vielen kleinen Ausbrüchen im gesamten Bundesgebiet. »Es sind wirklich leider viele Bundesländer und Landkreise betroffen«, sagte Rexroth. Zu Übertragungen komme es »wirklich überall«: bei Familienfeiern, Treffen mit Freunden, am Arbeitsplatz, in Gemeinschaftsunterkünften, Altenheimen und Einrichtungen des Gesundheitswesens, wo schwere Verläufe zu erwarten seien. Auch wenn Fälle von Reiserückkehrern verzeichnet würden: Der größte Teil der Betroffenen habe sich in Deutschland angesteckt, sagte Rexroth. Reiserückkehrer machten nur etwa 10 Prozent der Fälle aus.

Wachsende Sorglosigkeit

Ein Grund für den Anstieg der Infektionszahlen sei eine wachsende Sorglosigkeit in der Bevölkerung. Doch nach wie vor müsse stark auf Prävention gesetzt werden, betonte Wieler. Die AHA-Regeln müssten noch über lange Zeit eingehalten werden. Dazu zählt Abstand halten, Hygiene und eine Alltagsmaske oder einen anderen Mund-Nasen-Schutz zusätzlich zu tragen, wenn Abstandhalten nicht möglich ist. »Dies gilt drinnen und draußen und auch im Urlaub«, sagte Wieler. In Räumen müsse zudem auf eine gute Durchlüftung geachtet werden.

In Deutschland sei die Pandemie bislang im internationalen Vergleich gut kontrolliert worden. »Wir haben viel erreicht und auch viel dafür geopfert«, so der RKI-Präsident. Nun dürfe man sich auf dem Erfolg nicht ausruhen und dem Virus durch Nachlässigkeit eine Chance geben, sich weiter auszubreiten. Wie schnell so etwas gehen könne, zeigten Erfahrungen aus anderen Ländern, etwa Israel. »Wir haben es selbst in der Hand, wie sich die Pandemie in Deutschland weiter entwickelt«, mahnte Wieler. Zu Tausenden wilde Partys zu feiern, sei »rücksichtslos« und auch »fahrlässig«. Denn junge Menschen, die selbst nicht zur Risikogruppe gehörten, könnten ihre Eltern und Großeltern infizieren.

Eine zweite Welle?

Ob es sich bei dem erneuten Anstieg der Fallzahlen in Deutschland um den Beginn einer zweiten Welle handelt, sei noch nicht zu beantworten. Das könne erst im Nachhinein festgestellt werden. Wieler zeigte sich aber optimistisch, dass durch Einhalten der AHA-Regeln eine unkontrollierte Ausbreitung des Erregers verhindert werden kann.

Für Reisende beziehungsweise Reiserückkehrer hatte der RKI-Präsident folgende Hinweise: Zum ersten sollte man sich im Urlaub, wie auch zu Hause, vernünftig verhalten und die individuellen Schutzmaßnahmen einhalten. Zweitens sollten sich Rückkehrer aus Risikoländern für zwei Wochen in Quarantäne begeben, um keine neuen Infektionsketten zu starten. Demnächst müssen sie sich wohl verpflichtend einem Coronavirus-Test unterziehen. Zudem sollte sich jeder, der sich krank fühlt und entsprechende Symptome wie Fieber, Husten, Atemnot oder Riechstörungen hat, auf SARS-CoV-2 testen lassen. »Jeder Einzelne kann dazu beitragen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen.«

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