| Annette Rößler |
| 15.12.2025 09:30 Uhr |
Menschen mit einer Depression leiden häufig auch an einer Angststörung. Forschende haben nun herausgefunden, dass die beiden Krankheitsbilder bestimmte Risikogene teilen. / © Getty Images/Justin Case
Eine Depression und eine Angststörung sind zwei verschiedene Erkrankungen – doch sie teilen dieselben Risikogene. Die beiden Krankheiten gehören einem von fünf Clustern an, die Forschende um Andrew Grotzinger von der University of Colorado in Boulder, USA, anhand einer großen Analyse der genetischen Daten von Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen ausgemacht haben. Zwischen den verschiedenen Krankheiten eines Clusters gibt es demnach große genetische Überlappungen, wie das Team im Fachjournal »Nature« berichtet.
Gegenüber der Nachrichtenseite des Journals erklärt Grotzinger, was den Anstoß für die Studie gegeben hatte: die Beobachtung, dass Menschen mit einer psychiatrischen Diagnose häufig auch noch eine weitere erhalten. Zum Beispiel hätten frühere Untersuchungen gezeigt, dass die meisten Menschen mit einer Depression auch an einer generalisierten Angststörung leiden und umgekehrt.
Um ein biologisches Korrelat für derartige Zusammenhänge zu suchen, werteten die Forschenden Genanalysen von mehr als einer Million Patienten und mehreren Millionen Kontrollpersonen aus. Berücksichtigt wurden 14 neuropsychiatrische Erkrankungen und Syndrome, die sich anhand ihrer Risikogene wie folgt in fünf Cluster aufteilten: