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Psychiatrie
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Wie verschiedene Krankheiten zusammenhängen

Das Risiko, eine psychiatrische Erkrankung zu entwickeln, ist teilweise genetisch bedingt. Forschende haben jetzt bisher unbekannte Zusammenhänge zwischen verschiedenen psychiatrischen Erkrankungen auf genetischer Ebene entdeckt. Sie identifizierten fünf Cluster, in die sich insgesamt 14 Erkrankungen und Syndrome eingruppieren lassen.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 15.12.2025  09:30 Uhr

Eine Depression und eine Angststörung sind zwei verschiedene Erkrankungen – doch sie teilen dieselben Risikogene. Die beiden Krankheiten gehören einem von fünf Clustern an, die Forschende um Andrew Grotzinger von der University of Colorado in Boulder, USA, anhand einer großen Analyse der genetischen Daten von Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen ausgemacht haben. Zwischen den verschiedenen Krankheiten eines Clusters gibt es demnach große genetische Überlappungen, wie das Team im Fachjournal »Nature« berichtet.

Gegenüber der Nachrichtenseite des Journals erklärt Grotzinger, was den Anstoß für die Studie gegeben hatte: die Beobachtung, dass Menschen mit einer psychiatrischen Diagnose häufig auch noch eine weitere erhalten. Zum Beispiel hätten frühere Untersuchungen gezeigt, dass die meisten Menschen mit einer Depression auch an einer generalisierten Angststörung leiden und umgekehrt.

Um ein biologisches Korrelat für derartige Zusammenhänge zu suchen, werteten die Forschenden Genanalysen von mehr als einer Million Patienten und mehreren Millionen Kontrollpersonen aus. Berücksichtigt wurden 14 neuropsychiatrische Erkrankungen und Syndrome, die sich anhand ihrer Risikogene wie folgt in fünf Cluster aufteilten:

  1. Erkrankungen mit zwanghafter Komponente: Anorexia nervosa und Zwangsstörungen sowie mit schwächerer Korrelation Tourette-Syndrom und Angststörungen,
  2. Schizophrenie und bipolare Störung,
  3. Neurologische Entwicklungsstörungen: Autismus-Spektrum-Störungen, Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) sowie mit schwächerer Korrelation Tourette-Syndrom,
  4. Erkrankungen mit internalisierender Komponente: posttraumatische Belastungsstörung, Major Depression und Angststörungen,
  5. Suchterkrankungen: Opioid-Abhängigkeit, Cannabis-Konsumstörung, Alkoholkrankheit, Nikotin-Abhängigkeit sowie mit schwächerer Korrelation ADHS.

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