Wie Umweltfaktoren der Gesundheit schaden |
Besonders bedenklich ist laut den Erkenntnissen der Wissenschaftler eine Kombination von mehreren Umweltbelastungen: Das Multimodale Exposom könne die schädigenden Auswirkungen der einzelnen Umweltstressoren deutlich vergrößern. »Lärm verstärkt die Wirkung von Luftschadstoffen und Hitze wirkt wie ein Katalysator für vaskuläre Schäden durch Toxine«, erläutert Münzel in einer Mitteilung der Universität. »Die biologischen Schnittmengen reichen von oxidativem Stress über die Aktivierung des entzündungsfördernden Enzyms NOX-2 bis zur Endotheldysfunktion – allesamt frühe Wegbereiter für den Herzinfarkt und den Schlaganfall«, ergänzt Münzel.
Das Exposom-Konzept (die PZ berichtete) biete einen ganzheitlichen Ansatz, der die komplexen Wechselwirkungen zwischen Umweltbelastungen und biologischen Reaktionen im Laufe des Lebens einer Person berücksichtigt, um sie in die Bewertung des Herz-Kreislauf-Risikos einzubeziehen und geeignete Präventionsstrategien zu entwickeln. Strengere Umwelt- und Lärmschutzgesetze, eine nachhaltige Stadtplanung und grüne Infrastruktur könnten helfen, die Belastungen durch Umweltstressoren zu reduzieren, betonen die Wissenschaftler in der Übersichtsarbeit.