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Medikationsanalyse

Wie sich Arzt- und Apothekersicht ergänzen

Arzt und Apotheker haben durchaus unterschiedliche Sichtweisen auf komplexe Medikationen. Wie sich beide im Interesse des Patienten verbinden lassen, zeigt ein Fallbeispiel der Webinar-Reihe »100 Medikationsanalysen später«.
Daniela Hüttemann
06.03.2023  17:00 Uhr

Beschwerden sind nicht immer Nebenwirkungen

Die aktuellen Beschwerden Schwindel und Müdigkeit sah die Ärztin nicht unbedingt im Zusammenhang mit der bestehenden Medikation, auch wenn Optimierungspotenzial vorhanden sei. Hier unterscheidet sich oft der Blick von Arzt und Apotheker: Die Pharmazeuten tendierten grundsätzlich dazu, den Grund für Symptome in der Medikation zu suchen, während Mediziner eher das große Ganze im Blick haben, bestätigte Komoderator Dr. Alexander Ravati.

»Ich würde eher prüfen, wie ausgeprägt die Herzinsuffizienz ist, ob eine Blutarmut vorliegt und wie die Schilddrüsenfunktion ist – und fragen, ob noch anderen Beschwerden bestehen, die auf etwas ganz anderes hinweisen könnten«, erklärte Fröbel die medizinische Vorgehensweise.

Auf ausreichende Schmerzlinderung achten

Auch die unzureichende Schmerzlinderung verdiene Aufmerksamkeit. Apotheker Göbel hatte Metamizol bei Bedarf gegen Schmerzspitzen vorgeschlagen. Das hielt Fröbel für eine gute Idee. Sollte der Patient unter niedrigem Blutdruck leiden, sei jedoch Paracetamol die bessere Option.

Dem Apotheker war aufgefallen, dass der Patient sein Osteoporosemittel Alendronsäure (einmal die Woche) grundsätzlich nach dem Essen eingenommen hat. »Damit dürfte er angesichts der äußerst geringen Bioverfügbarkeit kaum eine Wirkung gehabt haben«, meinte Göbel. Fröbel würde daher nicht einfach den Einnahmemodus ändern, sondern erst einmal die Knochendichte neu bestimmen. Vielleicht reiche das verordnete Calcium/Vitamin D aus und Alendronsäure kann abgesetzt werden. Andererseits könnten die Rückenschmerzen auch von einer unterbehandelten Osteoporose herrühren.

Göbel hatte zudem aufgrund des Interaktionspotenzials einen Wechsel von Atorvastatin auf Rosuvastatin vorgeschlagen. Dem würde die Ärztin folgen und den Patienten regelmäßig nach der Verträglichkeit (Muskelschmerzen) fragen sowie den CK-Wert (Kreatin-Kinasen) überprüfen.

Nicht jede Dauermedikation sollte von Dauer sein

Ganz klassisch nahm der Patient auch noch den Protonen-Pumpen-Inhibitor Pantoprazol in einer Dosierung von 40 mg ein, möglicherweise ein Relikt von einem Krankenhausaufenthalt. Im Gespräch mit der Angehörigen hatte sich ergeben, dass der Patient trotzdem immer mal unter Magendruck und Sodbrennen leide. Fröbel stimmte dem Vorschlag zu, die Dosis auf 20 mg zu reduzieren und den PPI nur bei Bedarf und nicht in der Dauermedikation zu nehmen.

Beim Magnesium sei die Indikation zu hinterfragen. Wurde es aufgrund der Herz-Rhythmus-Störung verordnet, sollte hier die Medikation eher angepasst werden. Nimmt der Patient es aufgrund von Muskelkrämpfen, müsste die Dosierung erhöht werden.

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