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Antibiotika

Wie man Resistenzen begegnen kann

Bakterien bilden Resistenzen; dies ist ein natürlicher Prozess. Der breite Einsatz von Antibiotika erhöht jedoch beträchtlich den Selektionsdruck auf die Mikroorganismen. Diese Strategien helfen.
Brigitte M. Gensthaler
14.02.2025  15:00 Uhr

Gezielter und kürzer therapieren

Professor Dr. Mathias Pletz, Direktor des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Jena, forderte einen »klugen Einsatz« von Antibiotika, um den Selektionsdruck zu minimieren.

Im niedergelassenen Bereich würden die meisten Antibiotika bei Atemwegsinfekten verordnet, die aber sehr oft viral bedingt sind. Um solche Infektionen zu minimieren, müsse man konsequent impfen, zum Beispiel gegen Influenza. Laut WHO könne man jährlich etwa 2,5 Milliarden Antibiotika-Dosen einsparen, wenn alle öffentlich empfohlenen Impfungen auch umgesetzt würden. 

Ein weiterer Punkt ist die Therapiedauer. »Kürzer ist in der Regel besser, auch um das Mikrobiom des Patienten zu schonen.« Wurden Pneumonien früher zehn Tage antibiotisch behandelt, so sind es heute fünf bis sieben Tage. Bei Kindern und Jugendlichen wird eine ambulant erworbene Pneumonie ohne Komplikationen gemäß der S2k-Leitlinie (AWMF 048/013, Stand 2024) über fünf Tage mit Amoxicillin oder Ampicillin behandelt. Der Infektiologe plädierte für eine individualisierte Therapiedauer – je nach Infektion und Patient. »Sind zum Beispiel Knochen, Herzklappen oder Implantate mit biofilmbildenden Bakterien besiedelt, müssen wir länger behandeln.« Bei an sich gesunden Menschen, zum Beispiel Unfallopfern, reiche meist eine kürzere Antibiose als bei multimorbiden Menschen. Bei Schwerkranken könne die Messung von Biomarkern und deren Dynamik bei der Entscheidung helfen.

Zudem sollten Maßnahmen wie Antibiotic Stewardship (ABS), also die Förderung des rationalen Einsatzes von Antibiotika, auf den ambulanten Sektor ausgeweitet werden. Neben Fortbildungen böten einige Ärztekammern den niedergelassenen Ärzten auch einen Vergleich ihrer Verordnungen mit denen anderer Praxen als Benchmark an. Schnelltests und klinische Scores mit Punkteschema sowie spezialisierte Hotlines könnten ebenfalls beim zielgenaueren Einsatz von Antibiotika helfen.

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