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US-Studie

Wie kommt es zu allergischen Reaktionen auf Covid-19-Impfstoffe?

Nach wie vor sind viele, die noch zögern, sich impfen zu lassen, verunsichert. Eine konkrete Frage beschäftigt vor allem Allergiker: Welche Risikofaktoren und Mechanismen können dazu beitragen, auf einen mRNA-Covid-19-Impfstoff allergisch zu reagieren?
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 28.09.2021  09:00 Uhr

Derzeit empfiehlt die US-Gesundheitsbehörde CDC allen Personen, die in der Vergangenheit allergisch auf eine der Komponenten eines mRNA-Impfstoffs reagiert haben oder bei denen eine schwere allergische Reaktion auf die erste Impfdosis aufgetreten ist, sich nicht erneut mit einem mRNA-Impfstoff gegen Covid-19 impfen zu lassen. Vor diesem Hintergrund haben jetzt Wissenschaftler um Christopher Michael Warren vom Sean N. Parker Center for Allergy and Asthma Research an der Stanford University untersucht, welche Risikofaktoren und Mechanismen dazu beitragen könnten, dokumentierte allergische Reaktionen auf einen der zugelassenen mRNA-Covid-19-Impfstoffe zu erklären.

Einer der Kandidaten, die als Quelle für Unverträglichkeiten infrage kommen, ist Polyethylenglykol (PEG). In früheren Arbeiten war gezeigt worden, dass dieses nicht ionische Detergens sowohl lokale als auch systemische allergische Reaktionen, einschließlich Immunglobulin-E- (IgE)- und nicht IgE-vermittelter Anaphylaxien, auslösen kann. Da PEG nicht nur in pharmazeutischen Produkten zum Einsatz kommt, sondern beispielsweise auch in vielen Lebensmittel vorhanden ist, liegt es nahe, schwere allergische Reaktionen auf PEG mit bereits vorhandenen Anti-PEG-Antikörpern in Verbindung zu bringen, deren Bildung beispielsweise durch PEG-haltige Haushaltsprodukte induziert wurde.

Sicherheitsanalysen auf Basis des »Vaccine Adverse Event Reporting System (VAERS)« der FDA zwischen dem 14. Dezember 2020 und dem 18. Januar 2021 ergaben, dass bei der Verabreichung der Impfstoffe BNT162b2, also Comirnaty® von Biontech und Pfizer, sowie mRNA-1273 (Spikevax® von Moderna) in 4,7 beziehungsweise 2,5 Fällen pro Million Dosen impfstoffbedingte Anaphylaxien auftraten. Dabei waren überproportional Frauen und Personen mit einer Vorgeschichte von allergischen Reaktionen betroffen.

Die Wissenschaftler analysierten die Daten von 22 Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf eine Impfstoffallergie detaillierter. Bei elf von ihnen wurde ein Pricktest mit Inhaltsstoffen der Vakzinen durchgeführt. Bei keinem dieser Probanden ließ sich eine durch IgE vermittelte Allergie im Hautpricktest nachweisen. Darüber hinaus waren in keiner Patientenprobe PEG-IgE-Antikörper nachweisbar.

Die meisten Patienten zeigten jedoch positive Testergebnisse auf Basophilenaktivierung nach PEG-Exposition (zehn von elf Personen). Diese Methode wird eingesetzt, um allergische Reaktionen vom Soforttyp (Typ I) oder pseudoallergische Reaktionen zu erkennen. Dabei wird Patientenblut mit dem fraglichen Antigen in vitro inkubiert, wobei die basophilen Granulozyten aktiviert werden, was schließlich mittels Durchflusszytometrie gemessen wird. Dieser Basophilenaktivierungstest war zudem bei allen elf Patienten positiv, wenn die mRNA-Impfstoffe als Stimulanz eingesetzt wurden. Die Ergebnisse legen nahe, dass IgE-vermittelte allergische Reaktionen auf PEG wohl nicht für die allergischen Reaktionen nach Verabreichung eines mRNA-Impfstoffs verantwortlich sind. Welche Komponente die Reaktionen auslöst, die sich auch im Basophilenaktivierungstest zeigen lassen, ist bisher noch nicht bekannt.

Die Forschenden weisen ausdrücklich darauf hin, dass die Daten nicht geeignet sind, um daraus allgemeine epidemiologische Aussagen zu machen. Dazu müssten Daten von mehreren Standorten, die zudem längere Untersuchungszeiträume abdecken, erhoben werden. Besondere Vorsicht ist geboten, so die Autoren, wenn die hier erhobenen Daten mit Ergebnissen anderer Studien verglichen werden, da sich die Falldefinitionen in unterschiedlichen Studien unterscheiden können.

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